Vom 5. bis 7. Juni 2023 hatte ich die Gelegenheit, im Rahmen meiner Arbeit mit Arqus ein paar Tage in Irland mit Kolleg:innen aus Leipzig und aus der Arqus Allianz zu verbringen. Dort fand das dritte Treffen des Netzwerks der Sprachenzentrumsleiter:innen und ein Seminar über Englisch als Unterrichtsmedium (English as a Medium of Instruction, EMI) statt.
Zweisprachiges Irland erleben
Thematisch passend sah ich gleich nach meiner Ankunft Mehrsprachigkeit in Aktion. Alle Schilder am Flughafen waren sowohl auf Englisch als auch auf Irisch. Ich wusste zwar, dass in Irland beide Sprachen verwendet werden, aber mir war nicht bewusst, dass beide so allgegenwärtig sind. Hintergrund dessen: In Irland ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass alle Schilder, Nachrichten und öffentlichen Bekanntmachungen in beiden Sprachen veröffentlicht werden müssen. Diese Allgegenwart bedeutet, dass die Menschen automatisch einige Grundkenntnisse der irischen Sprache lernen, und sei es nur, weil sie immer wieder dieselben Wörter sehen, z. B. die Wörter für drücken und ziehen oder geöffnet und geschlossen (brúigh, tarraingt, oscailt und dúnta). Und da die Kinder in Irland während ihrer gesamten Grund- und Sekundarschulzeit Irisch lernen, können sie zumindest beide Sprachen lesen. Wer nach dieser grundständigen Sprachausbildung noch motiviert ist, kann seine Sprachkenntnisse weiter verbessern. Eine solche Mehrsprachigkeit gibt den Menschen mehrere Möglichkeiten, sich auszudrücken und dementsprechend auch mehrere Perspektiven, Dinge zu erleben. Doch es muss ein hoher Aufwand betrieben werden, die Zweisprachigkeit zu erhalten, obwohl nur rund zwei Prozent der Bevölkerung Irisch sprechen.
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