Kennenlernen in Leipzig
Vor unserer Reise nach Italien durften wir bereits im September 2022 eine Gruppe von Studierenden und Mitarbeitenden der italienischen Erziehungswissenschaftlichen Fakultät begrüßen: Nach einer entspannten Phase des Kennenlernens und Ankommens ging es in den Räumlichkeiten unserer Fakultät direkt an die inhaltliche Arbeit in Kleingruppen zu Themen wie Unterrichtsevaluation, Evaluation von Lehrkräften und Assessment in der Grundschule, immer vor dem Hintergrund des Vergleichs der beiden (Hoch-)Schulsystemen. Für Abwechslung sorgten unter anderem eine geführte Tour durch den Studiendekan Professor Jonas Flöter über den Campus der Fakultät, eine Führung durch die Kunstsammlung der Universität auf dem Campus Augustusplatz sowie Besichtigungen des Schulgartens, des FabLabs und des Literacy Labs. Der Besuch einer Connewitzer Grundschule war, trotz der frühen Tageszeit, sehr bereichernd für alle Beteiligten, vor allem auch dank der engagierten Lehrkraft Frau Bergmann vor Ort. Die Studierenden hatten die Möglichkeit, im Unterricht zu hospitieren und konnte anschließend noch alle brennenden Fragen mit ihr diskutieren. Bei geselligen Mittags- und Abendessensrunden hatten wir dann auch Gelegenheit, uns abseits des universitären Kontexts kennenzulernen und auszutauschen.
Wiedersehen in Padua
Nach dem intensiven, aber natürlich viel zu kurzen Besuch der Italiener:innen in Deutschland folgten weitere digitale Arbeitstreffen, aber wir konnten es kaum erwarten, nach Padua zu fahren. Wir setzten uns also am 4. Oktober am Münchner Hauptbahnhof in den EuroCity Richtung Venedig und genossen eine gemütliche sechsstündige Zugreise durchs beeindruckende Alpenpanorama inklusive Schneegipfeln und Weinreben. Nachdem wir die Begeisterung über den Blick aus dem Hotelzimmer auf die Basilica de Sant Antonio „überwunden“ hatten, war der Hunger erst mal groß, aber glücklicherweise ebenso die Pasta-Portionen. Noch größer war nur die Wiedersehensfreude am nächsten Morgen, als wir uns mit den italienischen Studierenden in den Räumen der Universität Padua trafen.
Nach aktivierendem Warm-Up gab uns Professorin Emilia Restiglian einen Überblick zur Ausbildung von angehenden Grundschullehrkräften sowie zum Aufbau des Schulsystems in Italien. Größte Überraschung für uns: Italienische Grundschullehrkräfte können und müssen grundsätzlich jedes Fach unterrichten. Üblicherweise wählen sie Schwerpunktfächer aus, in denen sie Expertise ausbilden, dennoch müssen sie auch jedes Fach und dessen Didaktik studieren – ganz anders als in Deutschland, wo wir bereits bei der Einschreibung ins Studium unsere Fächer festlegen. Noch ein großer Unterschied zum deutschen Lehramtsstudium: Bereits ab dem ersten Semester durchlaufen die Studierenden parallel Praktikumsphasen an Schulen. Nach all den Unterschieden wollten wir unsere Gemeinsamkeiten entdecken, indem wir in Kleingruppenarbeit mit Fallvignetten Ideen für Diagnostik und Förderung entwickelten. Am Ende unseres Aufenthalts wurden die Ergebnisse präsentiert und es kam zu einem regen und sehr bereichernden Austausch über schulisches Assessment, Förderung und deren Zusammenhang.
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