Die Vorbereitungsphase des 10. Tags der Lehre steht unter dem Motto „SKILLS FOR TOMORROW — Disziplinen stärken. Diskurse öffnen. Denken weiten“. Was ist damit gemeint?
Mit diesem Leitmotiv wollen wir den wichtigen Diskurs zum Verhältnis von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen an der Universität Leipzig mit allen beteiligten Akteur:innen führen. Die Hochschulen, auch unsere Universität, stehen vor der Herausforderung, die Studierenden auf zukünftige Lebens- und Arbeitswelten vorzubereiten. Neben den jetzt schon an unserer Unviersität vorhandenen hochwertigen Lehrangeboten und Weiterbildungen spielen insbesondere neue Entwicklungen wie KI-Anwendungen, das weitreichende Thema Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle.
Es ist unser Ziel, Studierende in die Lage zu versetzen, im Denken und Handeln ein reflektiertes und reflexives Verhältnis zur Welt einzugehen. Das ist für uns Anlass, den derzeitigen Stand der Förderung überfachlicher Kompetenzen neu zu betrachten, anzupassen und nachhaltig auf die Zukunft auszurichten.
Unser Anliegen ist es, mit den Studierenden und Lehrenden in den Fächern und Fakultäten darüber ins Gepräch zu kommen, welche überfachlichen Kompetenzen zukünftig besonders wichtig werden und wie dies im gesamten Studium förderlich gestaltet werden kann. Der Diskurs soll dabei an den Fachkulturen ansetzen, sowohl fakultätsintern als auch fakultätsübergreifend geführt werden. Damit wollen wir voneinander lernen und zudem Verschränkungen und interdisziplinäre Vernetzungen ermöglichen.
Der „Tag der Lehre“ war bislang eine eintägige Veranstaltung, die einmal im Jahr stattfand. Warum haben Sie und das Organisationsteam sich in diesem Jahr für ein anderes Konzept entschieden?
Am 24. Januar findet noch nicht der Tag der Lehre statt, wie man vielleicht meinen könnte, sondern vielmehr der Kick-Off für einen Prozess, mit dem wir uns auf den für Januar 2025 geplanten 10. Tag der Lehre vorbereiten, unserem Jubiläum, an dem erstmals auch keine Lehrveranstaltungen stattfinden werden. Bei diesem Tag der Lehre können wir dann die Ergebnisse vorstellen und hochschulöffentlich diskutieren.
Das Ziel ist, dass alle Fächer und Fakultäten unserer Universität bis zu diesem Zeitpunkt eine abgestimmte Position entwickelt haben, worin für sie bedeutsame überfachliche Kompetenzen bestehen. Den Rahmen dafür bilden folgende Leitfragen:
- Was sind überfachliche Kompetenzen aus der Sicht Ihres Faches bzw. Ihrer Fakultät?
- Worin bestehen diese vor dem Hintergrund Ihrer spezifischen Fachkultur?
Dafür bedarf es einer vertieften und gut vorbereiteten Auseinandersetzung mit dem Themenfeld. Bis zum 10. Tag der Lehre im Januar 2025 wollen wir uns die nötige Zeit dafür nehmen.
Wie läuft der Prozess konkret ab und welche Zwischenergebnisse erwarten Sie?
Die Studierenden und die Lehrenden sind die Expert:innen in diesem Prozess. Sie kennen die Curricula und ihre spezifischen Rahmenbedingungen und Bedarfe. Zudem können wir so Befunde aus der Arbeitswelt (z. B. von Absolvent:innen oder von Arbeitsmarktvertreter:innen) für die Weiterentwicklung nutzen. Im jetzt angestoßenen Prozess geht es darum, dass wir uns selbst über unsere Positionen zu den überfachlichen Kompetenzen vergewissern, um dann Anpassungen und Akzentuierungen vorzunehmen. Damit weden die Ergebnisse des Tags der Lehre auch auf die strategischen Überlegungen der Universität Einfluss nehmen und etwa für die Überarbeitung des Leitbilds Lehre Beiträge liefern.
Es freut mich sehr, dass wir für den heutigen Kick-Off den Bildungsexperten Prof. Dr. Marco Kalz (PH Heidelberg) für einen kritischen Überblick und als Inspiration zum Thema der Kompetenzen für morgen, der „Skills for Tomorrow“, gewinnen konnten. In seiner Keynote widmet er sich der Frage: „What are Universities for? Ein kritischer Überblick zur Integration der Förderung überfachlicher Kompetenzen in Hochschulcurricula“.
Im Verlauf des kommenden Jahres werden wir uns dann in einem moderierten Prozess in fakultätsübergreifenden Workshops zu den Leitfragen austauschen.
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