Individuelle, selbstverantwortete und kollaborative Lernformate sowie reflexives Lernen standen im Mittelpunkt der zahlreichen Veranstaltungen an diesem Tag. Der Prorektor für Talententwicklung: Studium und Lehre, Prof. Dr. Roger Gläser, sagte in seinen Eröffnungsworten: „Wenn wir die Lern- und Prüfungskultur an unserer Universität verändern wollen, dann müssen benotete Prüfungen zunächst quantitativ reduziert werden. Die frei gewordene Zeit ließe sich dann in die Gestaltung von Prüfungsaufgaben investieren, die vor allem entwicklungsorientiertes Feedback geben. Zudem unterstützt eine unmittelbare Partizipation durch Studierende die Wirkungsforschung dieser Prozesse.“
In der anschließenden Keynote zum Einsatz elektronischer Prüfungen an Hochschulen bezog sich Prof. Dr. med. vet. Jan P. Ehlers, Vizepräsident für Lehre und Lernen an der Universität Witten/Herdecke zunächst auf die globalen Herausforderungen des Klimawandels und leitete davon die Notwendigkeit der Verankerung so genannter Future Skills in den Fächern ab. Die Anpassung von Studium und Lehre an diese Kompetenzanforderungen bleibe eine immerwährende und zentrale Aufgabe.
Ab 15.15 Uhr fanden zum ersten Mal Veranstaltungen direkt in den Fakultäten statt, beispielsweise in der Informatik zum Umgang mit „Lightboards“ und in der Physik zum „Freien Experimentieren“. Vertreter:innen der Philologie und der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät luden dazu ein, „interdisziplinäre und aktive Lern- und Prüfungsformate“ kennenzulernen. In einem „Digital workspace on the road“ wurden Improvisations-Methoden für die Lehre sowie das Planen und Aufnehmen von Podcasts beleuchtet. In zusätzlichen vier Diskurs-Sessions zu „Lehr-Lernräumen“, „Digitalen Prüfungen“, „Künstlicher Intelligenz“ und „Visionen“ haben Expert:innen die Themen aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Während des Abschlusses wurden die Ergebnisse aller Sessions vor Ort zusammengefasst.
Auf großes Interesse stieß auch die "Ideengalerie", bei der hochschulübergreifende Angebote und Projekte vorgestellt wurden und sich die Teilnehmenden über spannende Impulse austauschen konnten.
„Es war ein großartiger Tag der Lehre. Es kamen über 200 Studierende, Lehrende, Mitarbeitende der Leipziger Hochschulen und aus dem Universitätsverbund Halle/Jena zusammen und haben damit der Lehre einen hohen Stellenwert eingeräumt“, sagt Doreen Klein, die Koordinatorin des Tages der Lehre. Prorektor Gläser kündigte zum Abschluss an, dass der 10. Tag der Lehre Ende Januar 2024 stattfinden wird.
Kommentare
Dominic Dives,
Aus meiner Sicht ein sehr gelungener Tag der Lehre! Insbesondere der Austausch auf Peer-Ebene und das Eintauchen in die Lehrpraxis Anderer bot einen großartigen Mehrwert.
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