Was ist die Aufgabe des Green Office?
Niklas Nendzig: Das Green Office ist als studentisch geführtes Nachhaltigkeitsbüro Anlauf- und Koordinationsstelle im Bereich ökologischer Nachhaltigkeit. Wir sind ansprechbar für Anliegen, Ideen, Fragen und Vorschläge von Studierenden: Wenn Leute auf uns zugehen, die etwas Bestimmtes an der Uni in Sachen Nachhaltigkeit machen wollen, aber nicht wissen, wie und an wen man sich wenden muss, sich nicht im Detail in universitären Strukturen auskennen, unterstützen wir und begleiten Projekte auch.
Alex Schurig: Aktuell unterstützen wir Hochschulgruppen und die Nachhaltigkeitsbeauftragten der Fachschaftsräte. Wir organisieren einen regelmäßigen Nachhaltigkeitsdialog und erarbeiten Maßnahmen zur Aufklärung und Sensibilisierung von Universitätsangehörigen. Uns ist dabei wichtig, auf Wünsche und Feedback von Studierenden oder von anderen Universitätsangehörigen einzugehen und nicht nur Themen vorzugeben.
Wer ist bis jetzt zum Beispiel auf Sie zugekommen?
Alex Schurig: Das ist ganz unterschiedlich: Neulich waren wir mit einem Studenten im Botanischen Garten, weil er auf dem Uni-Gelände Grünflächen neu nutzen und anlegen möchte. Ihn unterstützen wir. Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter war darüber erstaunt, wieso technische Geräte nicht nachgenutzt und weitergegeben werden im Sinne eines sozialen und ökologischen Kreislaufs. Er fragte uns, ob wir wüssten, an wen man sich dazu wenden kann.
Niklas Nendzig: Es kamen auch schon Professor:innen auf uns zu, die sich unbedingt engagieren wollen. Und wir arbeiten auch mit der Public Climate School zusammen. Es ist schön zu sehen, dass diese Vernetzungsaufgabe schon gut funktioniert.
Das Green Office als Katalysator für eine Vernetzung?
Niklas Nendzig: Ja, das ist eigentlich ein schöner Begriff, das trifft es ganz gut.
Was treibt Sie beide an? Welchen Hintergrund bringen Sie mit?
Alex Schurig: Ich wusste von der AG Nachhaltige Uni des StuRa und auch, dass es Studierende gibt, die sich engagieren. Ich wusste auch, dass es Green Offices auch an anderen Unis gibt. Ich war in Studierendenkreisen, die in der Klimabewegung aktiv sind. Und ich dachte mir, dass es möglich sein muss, Nachhaltigkeit strukturell zu verankern, so dass man zusammenarbeitet, sich auch annähern kann, ohne dass die Gräben groß werden zwischen: „Was möchten Studierende?“ einerseits und „Was möchte die Hochschulleitung?“ andererseits. Es ist toll, wenn sich Studierende engagieren wollen, Professor:innen oder andere Uniangehörige, wenn man gemeinsam etwas schafft.
Niklas Nendzig: Ich war vorher in der Hochschulpolitik im StuRa als Referent für Ökologie aktiv. Dadurch wusste ich auch, dass das Green Office im Entstehen ist. Ich finde, dass der Standpunkt der Studierendenvertretung sehr wichtig ist, aber man letztendlich beschränkt ist in dem, was man zum Beispiel im StuRa selbst wirklich umsetzen kann, weil die Ressourcen begrenzt sind und weil man in der Position ist, von außen Vorschläge zu machen oder zu kritisieren, was gerade nicht so gut läuft. Mich hat schon interessiert, auf die andere Seite zu gehen. Und wir beide gemeinsam als Green Office sind Teil der Universität und nehmen den Anspruch der Universität, nachhaltig zu werden, ernst und versuchen von innen heraus, an dieser Transformation mitzuwirken. Und der Anspruch des Green Office ist es, langfristig auch strukturell innerhalb der Universität etwas zu verändern.
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