Unter den Vortragenden sind prominente, international bekannte und gefragte Wissenschaftler:innen, wie beispielsweise Prof. Ralf Laue mit „Die besten Tricks der Kopfrechner“ kurz vor der Weltmeisterschaft in Kopfrechnen 2019, der Leibniz-Preisträger und Direktor am Leipziger Max-Planck-Institut für Mathematik, Prof. Dr. László Székelyhidi mit „Starrheit der Polyeder“, Prof. Dr. Wilfried Grecksch, Rektor der Uni Halle-Wittenberg mit „Vom Münzwurf zur modernen stochastischen Forschung“, Prof. Dr. Max von Renesse, ehemaliger Direktor des Mathematischen Instituts Leipzig, mit „Optimaler Transport - eine praktische Theorie der Logistik und Geometrie“ oder auch der Biochemiker Pro. Dr. Jens Meiler, der am Leipziger Institut für Wirkstoffentwicklung die Humboldt-Professur inne hat, mit dem Thema „Faltung und Design von Proteinen – wie Computerspieler zur Lösung wissenschaftlicher Probleme beitragen“. Allein diese Aufzählung macht deutlich, dass die Vortragsreihe außergewöhnlich ist.
Eine Unterschriftensammlung der besonderen Art
Qualität und thematische Vielfalt haben sich längst herumgesprochen, so dass sich inzwischen auch interessierte Grimmaer unter das Publikum im kleinen Festsaal des Gymnasiums mischen und die Zahl auch schon mal an die 100 reicht. Dass ihre Initiative über so lange Zeit erfolgreich sein und so viel Zuspruch finden würde, hätten beide Initiatoren, die als eingespieltes Team Kopf und Herz der Veranstaltung sind, anfangs nicht gedacht. Den Ursprung erklärt Jens Negwer so: „Als Gymnasium haben wir schon Anfang der 90er Jahre versucht, mathematisch interessierte Schüler früh zu fördern, beispielsweise indem wir in den kleineren Klassen Arbeitsgemeinschaften eingerichtet haben. Das dünnt sich natürlich nach oben aus, weil sich die Interessen spezialisieren. Wir wollten aber auch eine Förderung in den älteren Klassenstufen anbieten. Der Weg über eine AG funktionierte nicht und so hatte Dr. Göthner die Idee einer Vortragsreihe mit ehemaligen Hochschullehrern. Sind wir damals mit 17 oder 18 Teilnehmern gestartet, hat sich die Zahl schnell erhöht. Die Vorträge dienen ja auch als Studienvorbereitung.“
Es gibt eine ganze Reihe von Schülerinnen und Schülern, die kontinuierlich dabei sind. Die Teilnahme wird in einem Pass eingetragen und von den Vortragenden signiert. Er kann auch als weiterführende Referenz genutzt werden und ist außerdem eine Autogrammsammlung von bedeutenden Mathematiker:innen, die wissende Augen glänzen lässt.
BEGEISTERUNG WECKEN UND BEGABUNG FÖRDERN
„Es geht uns darum“, erläutert Peter Göthner, „die Schülerinnen und Schüler in 90 Minuten mit verschiedenen Teilgebieten in Berührung zu bringen und so die Weiten der Mathematik aufzublättern. Die Vielfalt der Mathematik und ihre Anwendbarkeit soll so erlebbar werden. Meist sind es Themen, die weit über den Unterrichtsstoff hinaus gehen, von den Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe 2 aber durchaus zumindest ansatzweise verstanden werden können. Man muss nicht alles verstehen, sondern Anknüpfungspunkte haben, dann haben wir schon viel erreicht.“ Bei ihm selbst habe sich der mathematische Funke Zeit gelassen, bis er übergesprungen sei, ergänzt Göthner nicht ohne ein verschmitztes Schmunzeln. Und wie nicht selten sei es weniger ein spezielles mathematisches Problem gewesen, das die Begeisterung in ihm hervorgerufen habe, sondern ein beeindruckender Dozent an der Universität. Vorbilder, das zeigten auch die Vorträge, seien ganz wesentliche Faktoren, die junge Menschen beeinflussen und fördern.
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