Welche Motivation haben Sie bei Ihrer Wissenschaftskommunikation, sei es in Form von öffentlichen Vorträgen, Statements oder Interviews in Medien: Reine Erklärung Ihrer Forschung für die Öffentlichkeit? Oder spielt dabei auch eine Rolle, die Gesellschaft über Zusammenhänge aufzuklären und ggf. ein gesellschaftliches Problembewusstsein zu schaffen bzw. zu schärfen?
Ganz klar liegt mein Fokus auf Letzterem, weil sich Soziologie generell und natürlich auch die Sportsoziologie mit Themen aus der Gesellschaft beschäftigt. Es ist damit auch von Belang für die Gesellschaft, dass Wissenschaftskommunikation auf Dinge hinweist, die im öffentlichen Bewusstsein doch nicht so bekannt sind. Es geht mir darum, genau dieses Problembewusstsein zu schärfen und damit im Sinne einer angewandten Sportsoziologie auch Impulse für Veränderungen zu setzen.
Wie wichtig ist es Ihnen, Aufmerksamkeit für Ihre Forschungsarbeit zu erzeugen, und welche Wege würden Sie dafür gehen beziehungsweise sind Sie schon gegangen ?
Da kann ich auf verschiedene Ebenen verweisen. Zum einen auf das, was alle in der Forschung tun, den Austausch in der Wissenschaftscommunity, etwa auf Konferenzen, oder mit wissenschaftlichen Publikationen. Mit Blick auf eine fachinteressierte Öffentlichkeit – auch in Richtung Sportpraxis – ist es mir wichtig, mit Sportorganisationen zusammenzuarbeiten. Dieser Zugang hilft mir zugleich, Probleme zu erkennen und Fragen zu beantworten. Sport ist darüber hinaus ein Thema, welches in der breiten Öffentlichkeit in allen Altersgruppen auf hohes Interesse trifft, daraus resultieren immer wieder Anfragen unterschiedlicher Medien. 75 bis 80 Prozent der Bevölkerung geben an, sich für Sport zu interessieren, wobei die konkreten Interessen vielfältig sind. Über Entwicklungen im Leistungssport und Sportgroßveranstaltungen hinaus spielen für Erwachsene auch die Aspekte Gesundheit und soziale Integration eine Rolle. Bei jungem Publikum ist das wieder anders.
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