Was haben Sie studiert – und wo?
Ich habe Humanmedizin an der Universität Heidelberg sowie an der Yale University in den USA studiert.
Was waren im Anschluss Ihre wichtigsten beziehungsweise Ihre letzten beruflichen Stationen?
Meine klinische und wissenschaftliche Ausbildung habe ich ebenfalls am Universitätsklinikum in Heidelberg sowie am Deutschen Krebsforschungszentrum absolviert, unterbrochen von einem dreijährigen Forschungsaufenthalt an der University of Oxford. Anfang 2018 bin ich als stellvertretender ärztlicher Direktor an die Klinik für Strahlenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg gewechselt, wo ich bis zu meiner Berufung nach Leipzig tätig war.
Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet und was sind Ihre Schwerpunkte?
Die Strahlenforschung adressiert ein riesiges Spektrum an äußerst wichtigen und spannenden Fragestellungen, auch außerhalb der Krebsmedizin. Mein persönlicher Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung von Möglichkeiten, die Strahlenanwendung bei onkologischen Patient:innen personalisierter zu gestalten. Zunehmend verfügbare (strahlen)biologische Informationen aus Tumor- und Normalgewebe werden uns in Zukunft dabei helfen, noch präziser, individueller und schonender maßgeschneiderte Bestrahlungskonzepte für jeden unserer Patienten und jede unserer Patientinnen zu entwickeln.
Haben Sie sich für Ihre Tätigkeit an der Universität Leipzig ein bestimmtes Forschungsziel gesetzt? Welches?
Die Universität Leipzig bietet ein sehr dynamisches Umfeld für die moderne Krebsmedizin mit starken Partnern in den onkologisch tätigen und den bildgebenden Fächern. Ich freue mich darauf, im Labor, aber auch in klinischen Studien neue Konzepte für die biologisch adaptierte, personalisierte Strahlentherapie entwickeln und testen zu können. Außerdem müssen wir uns bei deutlich verbesserten Heilungschancen unserer Patientinnen und Patienten mit der Frage beschäftigen, wie wir die durch die Behandlung verursachten verbliebenen Nebenwirkungen besser behandeln können. Dabei ist die Behandlung von Strahlenschäden nicht nur für die Strahlentherapie und die Onkologie ein wichtiges Thema, sondern auch weit darüber hinaus, beispielsweise bei Strahlenunfällen oder für die bemannte Raumfahrt.
Würden Sie bitte kurz einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?
Auch wenn die Strahlentherapie von den Studierenden oft als eher kleines und nebensächliches Fach wahrgenommen wird, so sind wir Strahlentherapeut:innen für die Therapie vieler Krebspatient:innen von entscheidender Bedeutung. Und nur wenige medizinische Fachrichtungen bieten so vielseitige Facetten mit starken Bezügen zur modernen Bildgebung, zur Physik, zur Biologie, zur Informationstechnologie. Die Lehre sehe ich als zentrale Möglichkeit, um unsere Begeisterung für unser „kleines“ Fach an die neue Generation von Mediziner:innen weiterzugeben. Mir liegt es sehr am Herzen, unsere Lehre deutlich stärker als bisher an klinischen Fällen zu strukturieren, um die Relevanz und Vielseitigkeit der Strahlentherapie zu zeigen. Außerdem werden wir interaktiver, interdisziplinärer und interprofessioneller unterrichten. Und so – davon bin ich überzeugt werden wir die Begeisterung für die Strahlentherapie weitertragen können.
Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…
…beeindruckende Geschichte und dynamische Zukunft.“
Welche Hobbys haben Sie?
Meine Familie steht in der häufig knappen Freizeit natürlich an erster Stelle. Darüber hinaus schwimme, lese und musiziere ich gerne. Insofern freue mich auf die umfassenden und vielseitigen Angebote der Bücher – wie auch der Musikstadt Leipzig.
Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?
Summa vitae beatae sit solida securitas et eius inconcussa fiducia.
(Dauerhafte Sorgenlosigkeit und unerschütterliche Zuversicht sollten das Wichtigste eines glücklichen Lebens sein. Seneca, Briefe an Lucilius 44).
Verraten Sie uns bitte noch, wo Sie geboren sind?
Ich bin in Lahr im Schwarzwald geboren.
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