Was haben Sie studiert – und wo?
Humanmedizin mit Begleitstudium Biowissenschaften in Heidelberg.
Was waren im Anschluss Ihre wichtigsten beziehungsweise Ihre letzten beruflichen Stationen?
Nach einigen Jahren am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) und Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg, war ich die letzten drei Jahre W2-Professorin für Experimentelle Virologie an der Universität Witten/Herdecke.
Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet und was sind Ihre Schwerpunkte?
Meine Arbeitsgruppe entwickelt neue Immuntherapien gegen Krebserkrankungen. Dazu verwenden wir unter anderem gezielt modifizierte Impfviren. Diese Viren infizieren die Krebszellen und locken Immunzellen in den Tumor. So kann eine Tumor-spezifische Immunantwort entstehen. Meine Arbeitsgruppe untersucht die zugrundeliegenden Mechanismen und entwickelt diese neue Therapieform weiter. Das Immunsystem ist ein unglaublich wirkmächtiges und komplexes Organsystem. In den letzten Jahren hat man zunehmend erkannt, wie Tumor und Immunsystem interagieren und so Ansatzpunkte für neue Behandlungen entdeckt. Einige Immuntherapien haben die Behandlung zuvor unheilbarer Erkrankungen revolutioniert. Es ist faszinierend, Teil dieser spannenden Entwicklungen zu sein und zu sehen, wie durch neue Erkenntnisse aus der Forschung bessere Therapien für Patientinnen und Patienten mit schweren Erkrankungen entstehen.
Haben Sie sich für Ihre Tätigkeit an der Universität Leipzig ein bestimmtes Forschungsziel gesetzt? Welches?
Ich will einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen mit Krebserkrankungen bessere Heilungschancen haben. Hier an der Universitätsmedizin Leipzig werden viele klinische Studien mit neuartigen Therapien durchgeführt. Die Klinik für Hämatologie und Zelltherapie arbeitet auch eng mit dem Fraunhofer IZI zusammen, insbesondere im Feld innovative Immuntherapien und Präzisionsmedizin. In diesem Bereich bietet das Zukunftscluster SaxoCell durch den Verbund aus Universitäten, Forschungsinstituten, Kliniken und Firmen sehr gute Perspektiven, um die Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten in Leipzig und darüber hinaus zu verbessern - und ich freue mich darauf, hier mitzuarbeiten und Teil dieser spannenden Entwicklungen zu sein!
Würden Sie bitte kurz einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?
Die Betreuung Promovierender ist eine meiner schönsten Aufgaben. Es ist mir eine große Freude, die intensive wissenschaftliche Arbeit an einem Projekt und auch die persönliche Entwicklung der Promovierenden begleiten zu dürfen. In der medizinischen Lehre liegt mir die Integration von Grundlagenwissen mit der Translation in die klinische Anwendung sowie der aktuellen Forschung besonders am Herzen. Außerdem unterrichte ich sehr gerne auf Englisch.
Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…“
… eine Volluniversität mit Tradition und Zukunft.
Welche Entdeckung, Erfindung oder Erkenntnis wünschen Sie sich in den nächsten zehn Jahren?
In Anbetracht der aktuellen Lage der Welt gibt es da viel zu wünschen...
Welche Hobbys haben Sie?
Musik (vor allem J. S. Bach) und Fahrradfahren (am liebsten Tandem).
Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?
Als Lebensmotto messe ich mich an „What is success?“ von Ralph Waldo Emerson. In schwierigen Phasen hilft Musik mehr als Worte.
Verraten Sie uns bitte noch wann und wo Sie geboren sind?
In Marburg (daher war die Beschäftigung mit Viren naheliegend), allerdings 18 Jahre nach der Entdeckung des gleichnamigen Pathogens.
Vielen Dank.
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