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Allein in Deutschland fehlen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels bis zum Jahr 2026 rund 240.000 Fachkräfte – so geht es aus der im Herbst 2022 vorgelegten Fachkräftestrategie der Bundesregierung hervor. Ein großes Potenzial, dieses Problem zu mildern, bieten internationale Studierende. Mit einer hochschulweiten Strategie zum Thema internationale Fachkräfte und einer Koordinierungsgruppe möchte die Universität Leipzig optimale Bedingungen für eben diese Zielgruppe schaffen, um sie als erfolgreiche Absolvent:innen langfristig an die Region zu binden. Heute stellen wir Alumna Natalia Kazantseva aus Russland vor.

Was ist der größte Mehrwert des Studiums an der Uni Leipzig im Hinblick auf Ihre jetzige Tätigkeit?

Mein Studium hilft mir sehr im Hinblick auf meine jetzige Tätigkeit, die sich auf zwei Aufgabenbereiche fokussiert. Ich unterrichte in Integrationskursen, und ich arbeite an europäischen Projekten. Unsere Projekte richten sich an unterschiedliche Zielgruppen. Es gibt welche für ältere Menschen, es gibt Projekte für Lehrpersonen und es gibt auch Projekte für Kinder. Ich arbeite momentan an einem Projekt, in dem wir Module für Lehrkräfte im Bereich der Erwachsenenbildung anbieten, um sie mehr dafür zu sensibilisieren, wie Klassenzimmer im Hinblick auf LGBTQ-Schüler inklusiver gestaltet werden können.

Warum haben Sie sich entschieden, nach dem Studium in Sachsen zu bleiben?

Ich habe mich auch in anderen Bundesländern beworben, aber hier in Sachsen kenne ich bereits viele Menschen, und es ist ein bisschen einfacher, eine Wohnung zu finden. Außerdem liebe ich Leipzig einfach und war sehr froh, als ich diese Stelle hier fand. Sie ist einfach perfekt, weil ich in Integrationskursen unterrichten kann, in denen die Menschen sehr heterogen und international sind. Das mag ich sehr. Im Rahmen der Projektarbeit wiederum kann ich meine Englischkenntnisse gut einsetzen und finde sie inhaltlich alle auch sehr interessant.

Wie verlief Ihr Übergang vom Studienabschluss in den Arbeitsmarkt?

Es war schon ein sehr langer Prozess. Im Dezember 2023 habe ich mich bereits bei fünf oder sechs Schulen beworben, und es hat ziemlich lange gedauert, bis sie geantwortet haben. Im Endeffekt hatte ich vier Bewerbungsgespräche. Sie liefen alle ziemlich gut, aber dann hat es wieder lange gedauert, bis ich eine Rückmeldung bekam. An dieser Stelle habe ich ehrlich gesagt ein wenig Panik bekommen und habe dann im Januar noch mehr Bewerbungen verschickt. Von der ersten Bewerbung bis zum Arbeitsvertrag hat es insgesamt vier Monate gedauert – glücklicherweise habe ich mehrere Zusagen bekommen.

Inwiefern waren für Sie die Angebote des Career Service für den Übergang in den Arbeitsmarkt hilfreich?

Ich war in Kontakt mit Susanne Benko vom Career Service. Sie ist super cool und hat mir enorm geholfen bei vielen Sachen, vor allem beim Thema Ausländerbehörde. Sie war wirklich eine sehr große Hilfe für mich in dieser Zeit. Außerdem habe ich an mehreren Workshops des Career Service teilgenommen. Da haben wir gelernt, wie man einen guten Lebenslauf und auch ein Motivationsschreiben aufsetzt. Und ja, ich denke, mein Lebenslauf war am Ende ziemlich gut. Dank des Career Services.

Was würden Sie anderen internationalen Studierenden raten, die aktuell mit dem Gedanken spielen, nach dem Studium hier in Sachsen beruflich Fuß zu fassen?

Meine größte Empfehlung ist es, frühzeitig zu planen und rechtzeitig seine Bewerbung fertig zu machen. Gleichzeitig würde ich auch raten, nicht in Panik zu geraten, wenn der Bewerbungsprozess länger dauert, als geplant.

Kurz-Biografie

Alumna Natalia Kazantseva kommt aus Russland und kam 2021 als DAAD-Stipendiatin nach Deutschland. Die 29-Jährige hat von 2021 bis 2023 an der Universität Deutsch als Fremdsprache studiert. Heute arbeitet sie bei der Wisamar Bildungsgesellschaft. Sie unterrichtet in Integrationskursen und arbeitet an europäischen Projekten.
 

Alumni-Netzwerk

Verbunden bleiben – Wissen weitergeben – Zukunft mitgestalten. Unter diesem Motto steht das Alumni-Netzwerk LEIPZIG ALUMNI. Alumnae und Alumni haben an unserer Alma mater studiert und damit auch ihre Geschichte miterlebt und mitgestaltet – wir laden sie daher ein, mit uns in Kontakt zu bleiben und das Leben an unserer Universität Leipzig aktiv zu begleiten!

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