Was ist der größte Mehrwert des Studiums an der Uni Leipzig im Hinblick auf Ihre jetzige Tätigkeit?
Der größte Mehrwert für mich war die Chance, an der Uni Leipzig ein interdisziplinäres Studium wählen zu dürfen, eben mit der Kombination Politik, BWL und Journalistik. Diese Interdisziplinarität zeigt sich jetzt in meiner praktischen Arbeit. Im Politikstudium lernte ich methodische Herangehensweisen, also komplexe Themen aufzubereiten, Dinge zu reflektieren und in andere Kontexte zu setzen.
Im BWL-Studium kam dann natürlich das Wirtschaftsverständnis hinzu, das mir jetzt als Unternehmerin sehr zugutekommt. Ich hatte in der Slowakei bereits eine Ausbildung zur Handelskorrespondentin absolviert und war somit nicht ganz fremd im Wirtschaftsbereich.
Das Journalistikstudium war sehr vielseitig und kreativ. Ich habe dort gelernt, wie man Themen oder bestimmte Aspekte kritisch hinterfragt und auch so lange nachfragt, bis man eine Antwort bekommt. In meiner heutigen Tätigkeit interviewe ich häufig verschiedene Menschen aus dem Bildungsbereich, wir unterhalten uns, tauschen uns aus, reisen sehr viel ins Ausland und lernen voneinander.
So kann man sagen, dass ich in jedem Bereich meines Studiums sehr gute methodische Grundlagen vermittelt bekam. Sie sind für meinen jetzigen Beruf auf jeden Fall eine sehr gute Unterstützung.
Warum haben Sie sich entschieden, nach dem Studium in Sachsen zu bleiben?
Ich habe tatsächlich immer mal wieder mit dem Gedanken gespielt, zurück in die Slowakei zu gehen, aber es gab dort sehr viel Unruhen in Bezug auf ungarische Minderheiten. Noch bevor ich nach Leipzig kam für das Studium, wollte ich eigentlich in der Slowakei studieren, aber ich wurde nicht angenommen, weil ich Ungarin bin.
Während meines Studiums an der Uni Leipzig habe ich nebenbei für die Wisamar Bildungsgesellschaft gearbeitet. Dort bin ich das erste Mal in Berührung mit dem Thema Berufsbildung gekommen. Ich war dort in verschiedenen europäischen Projekten involviert und arbeitete mit Menschen verschiedener Kulturen zusammen. Die Methodiken, die ich an der Uni erlernt hatte, konnte ich bei dieser Arbeit sehr gut in verschiedenen Kontexten erproben. Nach meinem Studium bekam ich dort eine Festanstellung und arbeitete da von 2007 bis 2015 als Projektmanagerin. 2015 bekam ich mein erstes Kind und in der Elternzeit kam mir dann die Idee zu Selbstständigkeit. 2016 gründete ich CorEdu.
Was würden Sie internationalen Studierenden raten, die aktuell mit dem Gedanken spielen, nach dem Studium hier in Sachsen beruflich Fuß zu fassen?
Das Allerwichtigste ist meiner Meinung nach, genau zu wissen, was man überhaupt beruflich machen möchte. Dabei kann es auch helfen, verschiedene Dinge auszuprobieren. Ich denke die jungen Leute sollten wirklich gut reflektieren, was sie gern machen möchten und sich auch nicht entmutigen lassen, falls sie zuerst einen falschen Weg einschlagen – all das sind Erfahrungen, die auch bereichernd sein können.
Kommentare
Keine Kommentare gefunden!