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Naturstoffe in ihrer Vielfalt faszinieren Christine Beemelmanns. Einige davon sind für das Überleben von bestimmten Meerestieren wichtig und könnten schon zu Lebzeiten der Dinosaurier existiert haben. Die Wissenschaftlerin, die zum 1. Januar 2022 an das Institut für Biochemie der Universität Leipzig berufen wurde, hat sich der Erforschung der Welt der Naturstoffe verschrieben. Sie möchte ihr umfangreiches Wissen darüber auch an ihre Studierenden weitergeben und mit ihnen die Faszination für wissenschaftliche Fragestellungen teilen. Im Interview erklärt Professorin Beemelmanns außerdem, was ihr die Universität Leipzig bedeutet und auf welche Entdeckung sie auf dem Mars wartet.

Was haben Sie studiert – und wo?

Chemie an der RWTH Aachen.

Was waren im Anschluss Ihre wichtigsten beziehungsweise Ihre letzten beruflichen Stationen?

Nachwuchsgruppenleiterin am Hans-Knöll-Institut in Jena.

Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet und was sind Ihre Schwerpunkte?

Die strukturelle Vielfalt von Naturstoffen und die unterschiedlichen Wege wie diese in Mikroorganismen biosynthetisiert (hergestellt) werden.

Haben Sie sich für Ihre Tätigkeit an der Universität Leipzig ein bestimmtes Forschungsziel gesetzt? Welches?

Es gibt so einige kuriose Naturstoffe aus Mikroorganismen, die essentiell für das Überleben von bestimmten Meerestieren sind, vermutlich schon seit Millionen von Jahren. Ich würde gerne diese Struktur-Wirkungsbeziehungen der Naturstoffe aufklären und vor allem herausbekommen, wie alt diese schon sind. Es wäre doch unheimlich faszinierend, wenn sich herausstellt, dass bestimmte Naturstoffe schon zu Dinosaurierzeiten da waren und genau dieselbe Funktion gehabt haben könnten?! Und falls ja, könnten wir diese Informationen nutzen?

Würden Sie bitte kurz einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?

  • Ich möchte Forschungsaspekte noch früher in die Studiengänge einbringen.
  • Es ist wichtig, für die Studierenden da zu sein, und vor allem die Diskussionen, die zum Erlernen und Reflektion der Grundlagen wichtig sind, wieder beziehungsweise weiter zu fördern.
  • Es ist für mich wichtig, die Faszination an wissenschaftlichen Fragestellungen zu transportieren, denn so kommen viele kreative Ideen und Lösungen zustande.           

Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…“

...ein kreativer Think-Tank mit vielen netten Kolleg:innen, an dem man viel gemeinsam bewegen kann.

Antworten Sie gern mit persönlichem Bezug oder allgemein: Welche Entdeckung, Erfindung oder Erkenntnis wünschen Sie sich in den nächsten zehn Jahren?

Ich warte auf den Tag, an dem man endlich noch lebende und vermutlich extremophile Mikroorganismen auf dem Mars entdeckt und bin gespannt darauf, ob diese auch Naturstoffe produzieren können. Auch werden wir in den nächsten Jahren besser verstehen lernen, wie stark und auf welche Weise die Entwicklung von Menschen und Tieren von mikrobiellen Naturstoffen gesteuert wird, und ich hoffe, dass wir dieses Wissen zum Wohle aller umsetzen können.

Welche Hobbys haben Sie?

Ich fahre gerne Fahrrad und Ski und wandere gerne, aber letztere beiden Hobbies wurden in den letzten Jahren schmerzlich vernachlässigt.

Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?

Der Begriff „schwierige Phase“ ist mir zu negativ formuliert. Ich denke es ist immer wichtig sich vor Augen zu führen, wie gut es einem eigentlich geht (und nicht wie schlecht), dankbar dafür zu sein und immer zu schätzen, was man auch im Kleinen schaffen kann. Natürlich ist das manchmal einfacher gesagt als getan, und in einer solchen Situation hilft das Motto „Augen zu und durch – es gibt immer ein Licht am Ende des Tunnels – auch wenn es manchmal etwas länger dauern kann.“

Verraten Sie uns bitte noch wann und wo Sie geboren sind?

Im Rheinland vor vielen Jahren…

 

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