An der Universität Leipzig wird das 2021 aufgelegte Programm von Helen Matthey koordiniert, die an der Stabsstelle Internationales als Beraterin von internationalen Studierenden tätig ist. Sie prüft, ob die Personen die Voraussetzungen erfüllen, um in Deutschland studieren zu können und ob ihr Studienwunsch mit dem Angebot der Universität Leipzig übereinstimmt: „Seitdem das Programm ausgeschrieben ist, haben wir mehrere hundert Anfragen erhalten. Tatsächlich fast ausschließlich aus Afghanistan, aber vereinzelt auch aus der Türkei und neuerdings vermehrt aus dem Sudan. Sehr viele Anfragen fallen leider per se schon durchs Raster, weil die Auswahlkriterien allein für die Nominierung sehr hoch sind. Es ist dabei beinahe ernüchternd, die vielen hoffnungsvollen Anfragen zu bearbeiten“, erklärt Helen Matthey.
Neben den Formalien, wie Zeugnissen und anderen Dokumenten beinhaltet die Nominierungsanfrage der Studierenden und Promovierenden auch eine Darstellung ihrer Gefährdungslage: „Ich bekomme sehr aufwühlende Beweise, in welcher Form sie verfolgt sind und dafür, was sie bereits erlebt haben während dieser Verfolgung. Es können Todesdrohungen sein, die schriftlich mitgesendet werden, beispielsweise der Taliban. Das können Fotos sein von Anschlägen, die sie überlebt haben. Das sind häufig auch sehr detailreiche Schilderungen ihres Fluchtweges, ihres sehr häufigen Ortswechsels, aus denen mich dann auch jeweils die E-Mails erreichen. Das Lesen dieser tragischen Lebensumstände kann sehr belastend sein“, berichtet sie weiter.
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