Eigentlich wollte der Mann aus dem baden-württembergischen Rottweil (Zitat von ihm: „Ich bin sozusagen ein Rottweiler“) Schauspieler werden. Schon während seines Lehramtsstudiums in Reutlingen und Tübingen stand er auf der Theaterbühne, spielte auch Kabarett. Irgendwann aber sei ihm ein sicherer „Brotberuf“ wichtiger gewesen als die Schauspielerei. Außerdem bot ihm die Arbeit in der Förderpädagogik die Chance, sein soziales Engagement zu zeigen – ein Herzensanliegen, das schon der junge Hofsäss hatte. Nach beruflichen Stationen als Lehrer in Berlin sowie als Wissenschaftler an der Freien Universität Berlin, als Professor an der Hochschule Zittau-Görlitz, der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und der Universität Hamburg kam Hofsäss am 1. Oktober 2004 an die Universität Leipzig. „Hier habe ich meine universitäre Heimat gefunden“, sagt er, der bereits seit 1995 über Lehraufträge und Vertretungen mit der Uni Leipzig in Verbindung stand.
„Gemeinsames Wirken auf Augenhöhe“
Von 2010 bis 2014 war er Dekan der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät und hat in dieser Zeit viele Umbrüche erlebt und Veränderungsprozesse mitgestaltet. So begann in dieser Zeit der massive Ausbau von Infrastruktur und Personal und die Neuordnung der Lehramtsstudiengänge. Das mündete 2019 in die festliche Einweihung des Bildungswissenschaftlichen Zentrums; „der neu gestaltete Campus Jahnallee wurde zur Heimat der deutlich gewachsenen und profilierten Fakultät“ schwärmt er. Er schätzte in diesem Prozess unter anderem die Gestaltungsspielräume, das kollegiale Miteinander und – wie er sagt – „die gute Zusammenarbeit“ mit dem Kultusministerium. „Hier wird man gehört von der Politik“, betont Hofsäss.
Wenn er an seine Zeit als Prorektor von 2014 bis 2022 denkt, fallen ihm viele bewegende, aufwühlende und auch schöne Momente ein. Hofsäss spricht von einem „gemeinsamen Wirken auf Augenhöhe“ und meint damit die damalige gute Zusammenarbeit des Rektorats mit dem Senat, der Verwaltung, den Fakultäten und dem Hochschulrat. Das auf Harmonie ausgerichtete Zusammenwirken im Rektoratskollegium ermöglichte es nicht nur Rückendeckung für manchmal auch unpopuläre Entscheidungen zu haben, sondern auch konstruktiv die Universität voranzubringen. „Die Etablierung des Dreiklangs Lehre – Forschung – Transfer war und ist ein wichtiger Entwicklungsimpuls, den das Rektorat gesetzt hat“, äußert er sich überzeugt.
Kommentare
Anne-Marie Elbe,
Danke, Prof. Hofsäss! Ohne Sie gäbe es den internationalen Masterstudiengang in Sport and Exercise Psychology an der Universität Leipzig nicht. Sie haben maßgeblich zu seiner Entstehung beigetragen! Der Studiengang hat sich prächtig entwickelt und macht uns allen viel Freude. Für ihren Ruhestand wünscht Ihnen die Sportpsychologie der Universität Leipzig nur das Beste!
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Dr. Katrin Gurt,
Lieber Herr Hofsäss, Sie haben die LSP durch Ihre in allen Situationen sehr ruhige und besonnene Art geleitet und wirkten für mich immer wie der Fels in der Brandung. Dabei habe ich immer wieder gestaunt, wie Sie es geschafft haben, Ihren unglaublich vollen Terminkalender mit so viel Gelassenheit zu meistern. Vielen Dank für dieses Vorbild und Ihr unermüdliches Tun für die Universität Leipzig!!! Ich wünsche Ihnen von Herzen maximalen Genuss Ihrer wohlverdienten Freizeit und die dazu notwendige Gesundheit.
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