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Deutsch gehörte in der Schule nicht zu seinen Lieblingsfächern – und das, obwohl Konrad Duden einen berühmten Ur-Urgroßvater hat, der genau wie er heißt und den die meisten Menschen hierzulande als Verfasser des nach ihm benannten Rechtschreibwörterbuchs der deutschen Sprache kennen. Der Ur-Urenkel des Verfassers des Standardwerks der deutschen Orthografie hat sich der Juristerei verschrieben. Er ist seit dem Frühjahr dieses Jahres Professor für Bürgerliches Recht und Internationales Privatrecht an der Universität Leipzig. Anlässlich des Tags der deutschen Sprache am 9. September berichtet er über sein Verhältnis zur deutschen Sprache und zu seinem berühmten Vorfahren.

Wenn Prof. Dr. Konrad Duden einkauft und die Kassiererin seinen Namen auf der Kreditkarte liest, kommt von ihr schon mal ein „netter, kreativer Scherz“, erzählt er. Aber Konrad Duden kennt die meisten Bemerkungen über seinen Namen schon. „Das sind eigentlich immer nette Erfahrungen“, berichtet er. Auch in der Wissenschaftskommunikation sei sein Name von Vorteil. Er bleibe leicht in Erinnerung. „Das ist in dem Kontext ein Privileg“, sagt Duden.

„Der Name Konrad ist sehr verbreitet in unserer Familie“, berichtet der Jurist. Jede zweite Generation trage den Vornamen Konrad, so auch sein Großvater. Der 1979 verstorbene Konrad Duden war – ebenso wie sein Enkelsohn, den er nie kennengelernt hat – Jurist und Hochschullehrer. Prof. Dr. Konrad Duden Junior hat an einem Max-Planck-Institut (MPI) habilitiert, sein Großvater an einem der Kaiser-Wilhelm-Institute, aus denen später die MPI hervorgingen. Wann und wo Konrad Duden Junior erstmals von seinen berühmten Ahnen erfahren hat, kann er gar nicht sagen. „Das war schon immer Teil meines Lebens“, erzählt er.

Für ihn als Juristen habe die deutsche Sprache eine besondere Bedeutung. „Sie ist unser Werkzeug“, betont der gebürtige Heidelberger. Juristische Texte würden überwiegend in Deutsch verfasst, auch wenn Duden mit seinem Fachgebiet Internationales Privatrecht auch viel auf Englisch kommuniziere. „Ich habe großes Interesse an Fremdsprachen, aber für die hiesige Rechtswissenschaft ist die deutsche Sprache entscheidend“, erklärt Prof. Duden, der ein Jahr in den USA gelebt und in England studiert hat.

Fremdsprachen und Naturwissenschaften lagen ihm in der Schule stets mehr als Deutsch. Sein Name sei damals – vor allem, wenn er Rechtschreibfehler gemacht habe – nicht immer förderlich gewesen. Inzwischen, so erzählt der Jurist, sei seine Rechtschreibung auch berufsbedingt deutlich besser geworden. „Ich glaube, sie ist für meinen Berufsstand durchschnittlich“, schätzt er ein.

Die Biografie seines Ur-Urgroßvaters kennt Prof. Dr. Konrad Duden besser als die meisten anderen Menschen, auch wenn er keine Ahnenforschung zu seinem Familiennamen betrieben hat. Aber es freut ihn, wenn sich andere Personen für seinen Vorfahren interessieren.

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