Aufbruchstimmung lag während der feierlichen Preisverleihung in der Luft. Die Universitätsgesellschaft lud an jenem Tag zur Festveranstaltung, an dem vor 30 Jahren auf Initiative von Alt-Magnifizienz Prof. Cornelius Weiß der Förderverein neu gegründet wurde. „Es ist ein Signal, dass wir uns wiedersehen“, so der Geschäftsführer der Universitätsgesellschaft, Dr. Robert Biskop über die freudige Tatsache, dass die Preisverleihung in Präsenz stattfinden konnte. Rektorin Prof. Dr. Beate Schücking sagte in ihrer Begrüßung: „Es ist ein großes Glück, dass die Universitätsgesellschaft in dieser Zeit Engagement sichtbar macht.“ „Die Preisträger, die stellvertretend für die Mitarbeiter der Universität Leipzig stehen, haben sich speziell in den vergangenen 18 Pandemie-Monaten nicht entmutigen lassen“, führte Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow in seinem Grußwort aus.
Die Universitätsgesellschaft verlieh die mit insgesamt 50 000 Euro dotierten Preise in den Kategorien für besonderes Engagement im Studium, der Lehre, der Forschung, im Transfer, in der Coronakrise sowie in weiteren Aufgabengebieten. Zu den Mitarbeitenden, die den universitären Betrieb während des Lockdowns aufrecht erhielten, zählen beispielsweise die Tierpfleger:innen der Veterinärmedizin, „denn im Bereich der Pflege von Tieren ist Abwarten oder Arbeitsverlagerung nicht möglich. Füttern, Tränken, Ausmisten sind immer notwendig. Wo man nicht disponieren kann, muss man handeln. Rund um die Uhr. Sieben Tage die Woche. Vor Ort“, so Hans-Jörg Kretschmer, Vorsitzender der Personalrates Hochschulbereich in seiner Begründung, warum sie zu den Preisträger:innen „für besonderes Engagement in weiteren Aufgabengebieten für nichtwissenschaftliches Personal“ gehörten. Auch Stefan Freitag aus dem Bereich Digitale Dienste der Universitätsbibliothek und Leiter der AG Anwendungsentwicklung gehört in dieser Kategorie zu den Preisträgern für seinen hohen persönlichen Einsatz bei der Entwicklung eines Platzbuchungssystems an der Universitätsbibliothek.
Oberbürgermeister Burkhard Jung hielt eine Laudatio auf die Preisträger:innen (Sonderpreise) für MINT-Transfer, die drei Schüler:innen verliehen bekamen, die im Landeswettbewerb „Jugend forscht“ Erfolge feiern konnten, darunter ein Gewinner des Landeswettbewerbs und zugleich Gewinner des Bundeswettbewerbs. „Hier wird Zukunft direkt gebaut. Wenn wir nicht frühzeitig Forschertum nähren, bleiben wir stehen. Das ist wichtig, um die Welt ein bisschen besser zu machen“, so das Stadtoberhaupt.
Erstmals verliehen wurden durch die Universitätsgesellschaft Preise im Bereich Transfer. Diese seien Teil der Transferstrategie der Universität Leipzig, so der Prorektor für Entwicklung und Transfer, Prof. Dr. Thomas Lenk. Zu den Preisträger:innen in dieser Kategorie zählt Almuth Einspanier, Professorin für Endokrinologie an der Veterinärmedizinischen Fakultät, die dafür ausgezeichnet wurde, dass sie ein Verfahren zur Geschlechtsbestimmung von Kücken bereits im Hühnerei entwickelte. Prof. Dr. Thomas Arendt und Dr. Jens Stieler von der Medizinischen Fakultät erhielten ihre Auszeichnung für die Entwicklung eines Blut-Tests zur Frühdiagnose der Alzheimischen Krankheit. Der Direktor der Universitätsbibliothek Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider wurde für sein Lebenswerk und seine über viele Jahre erworbenen Verdienste als Wissens- und Wissenschaftskommunikator ausgezeichnet.
Im Bereich Lehre stand als Schwerpunkt die Entwicklung der digitalen Lehre, insbesondere unter den Umständen der Pandemie, im Fokus. Neben den Preisen der Universitätsgesellschaft wurden erstmals auch studentische Lehrpreise verliehen, die durch Jurys abgestimmt wurden, in denen verschiedene Fachschaftsräte vertreten waren.
Einen Sonderpreis für besonderes Engagement in der Coronakrise bekam unter anderem der „Hilfe für ausländische Studierende e.V.“, der im April 2020 eine Spendenaktion für in Not geratene internationale Studierende initiierte und bislang mehr als 57 000 Euro einwarb, um rund 118 Studierenden aus 44 Ländern finanziell unter die Arme zu greifen. „Möge dieses wichtige Projekt auch weiterhin viele Unterstützer finden“, so die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate Schücking in ihrer Laudatio.
30 Jahre Universitätsgesellschaft
Der Vorsitzende des Vereins Universitätsgesellschaft Freunde und Förderer der Universität Leipzig e.V., Martin Buhl-Wagner erinnerte an die Geschichte des Fördervereins, der sich erstmals 1920 gründete, während der Zeit des Nationalsozialismus und der DDR pausieren musste und am 20. September 1991 auf Initiative des damaligen Rektors der Universität Prof. Dr. Cornelius Weiß wieder gegründet wurde. Weiß warb 1991 um Mitstreiter mit den Worten: „Es galt als Ehre und gehörte zum Selbstverständnis der damaligen Mitglieder, sich für die Universität mit all ihren Kräften nachhaltig – insbesondere in schwierigen Zeitläufen – einzusetzen.“ „Die letzten 15 Monate waren ein schwieriger Zeitlauf“, so Buhl-Wagner, der zugleich Geschäftsführer der Leipziger Messe ist. Unter seinem Vorsitz wuchs der Verein auf 450 Mitglieder an, benannte sich vergangenes Jahr um und bekam in den vergangenen Monaten eine neue Homepage. Neue Mitglieder seien herzlich Willkommen.
Die vollständige Übersicht der Preiskategorien und der Preisträger:innen 2020:
https://gesellschaft.uni-leipzig.de/auszeichnungen-2020/
Noch bis zum 30. September 2021 läuft die Frist für die Auslobung der Preise für Universitäres Engagement 2020/21.
Die Universitätsgesellschaft Freunde und Förderer der Universität Leipzig im Internet:
Kommentare
Keine Kommentare gefunden!