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Das Gefühl, dass alles funktioniert, ist für Tinka Reichmann und Danjela Brückner einfach unbeschreiblich. Die beiden Dozentinnen des Masterstudienganges Konferenzdolmetschen der Universität Leipzig haben es, seit im November 2023 die neue, hochmoderne Dolmetschtrainingsanlage im Untergeschoss des Neuen Augusteums eingeweiht wurde. Vorbei sind die Zeiten, als die studentischen Ohren nach dem Dolmetschtraining wegen der schweren, unhandlichen Kopfhörer schmerzten. Auch die Geräusche aus den Nebenkabinen, die früher die Konzentration stark beeinträchtigten, gehören der Vergangenheit an. Seit der Einweihung der neuen Anlage im wird sie quasi im Dauerbetrieb genutzt. Studierende und Dozierende freuen sich über die Neuerung.

„Wir fühlen unseren kleinen, aber feinen Studiengang durch diese massive Investition stark aufgewertet“, sagt Tinka Reichmann. Die Professorin für Translationswissenschaft am Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie (IALT) war die Projektverantwortliche für den Abbau der alten und den Neubau der modernen Anlage, in die der Freistaat Sachsen 1,5 Millionen Euro investiert hat. Im Kellergeschoss des Neuen Augusteums sind zehn schallisolierte Dolmetschkabinen entstanden, inklusive eines „Schmuckstücks“, wie Danjela Brückner die barrierefreie Dolmetschkabine nennt. „Die Kabinen sind alle auf dem neuesten Stand der Technik und so ausgestattet, wie es später auch in der Berufsrealität sein wird“, betont Brückner. Die Sprechstellen für die neue Anlage lieferte übrigens eine renommierte Firma, die unter anderem auch die EU-Sitzungsräume ausgestattet hat.

Draußen, vor den Kabinen, sind Platz und Technik für Übungskonferenzen vorhanden. Alle Plätze sind mit einer Konferenzanlage ausgestattet, über deren Kanäle man die Verdolmetschung in verschiedenen Sprachen verfolgen kann. Wird eines der Mikrofone eingeschaltet, nehmen die Kameras an der Decke sofort den Sprechenden in den Fokus. So können die dolmetschenden Studierenden in den Kabinen über Monitore auch die Mimik und Gestik der Gesprächspartner sehen, was fürs Dolmetschen unerlässlich ist, um die feinen Nuancen und eventuelle ironische Untertöne zu registrieren – vor allem im Bereich der Politik und Diplomatie von großer Relevanz.

Nach der Einweihung der Anlage hieß es für alle erst einmal, sich mit den vielen neuen Funktionen vertraut zu machen. Die Abläufe haben sich aber schnell eingespielt, und auch die ersten Prüfungen sind Anfang Februar mit der neuen Anlage abgelegt worden – ohne die früher so häufigen technischen Pannen. „Damals waren die Dozierenden nervöser als die Prüflinge“, erinnert sich Professorin Reichmann. Alle zwei Wochen findet hier eine sogenannte Mock-Konferenz statt, zu der Gesprächspartner aus verschiedenen Bereichen zu einer Rede eingeladen werden, die von den Studierenden gedolmetscht wird. Insgesamt 25 Masterstudierende Konferenzdolmetschen und zehn Studierende der Arabistik nutzen die Anlage fast täglich. Auch Ferndolmetschen, etwa von Veranstaltungen im Audimax oder im Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli, ist nun problemlos möglich.

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