Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet und was sind Ihre Schwerpunkte?
Mich interessiert die Art und Weise, wie Philosophierende im Laufe der Geschichte Grundbegriffe des menschlichen Lebens wie Wissen, Wahrheit, Gerechtigkeit, Gut und Böse verstanden, unsere Ansichten darüber geprägt und manchmal auch in Frage gestellt haben. In meinem aktuellen Projekt untersuche ich die Idee einer intrinsischen ethischen Dimension des Lebens im Denken Platons und Kierkegaard sowie der zeitgenössischen Philosophie.
Die drei Gebiete innerhalb der Geschichte der Philosophie, auf die ich mich konzentriere, sind die antike Philosophie, die klassische deutsche Philosophie, Kant und insbesondere Hegel, sowie die existentialistische und klassische Phänomenologie. Nach meinem Verständnis versuchen die Denkenden dieser Traditionen, das Verständnis des menschlichen Lebens, das wir aufgrund unseres Lebens bereits haben, auf Begriffe zu bringen und gegebenenfalls zu kritisieren. Die Lektüre der Texte aus diesen Traditionen ist keine einfache Aufgabe. Ihre Begrifflichkeiten und ihr Stil des Denkens können sehr anspruchsvoll sein. Ich genieße die Herausforderung, diese Texte zu interpretieren und ihre Bedeutung kritisch zu reflektieren, indem ich über sie schreibe und lehre.
Sie haben im April den zweiten Platz beim Leipziger Marathon belegt. Laufen Sie regelmäßig bei Marathons mit?
Der Leipziger Marathon 2024 war mein vierter Marathon und mein zweiter Leipzig-Marathon. Mein nächster Marathon wird der Berlin Marathon am 29. September 2024 sein, wo ich auf eine persönliche Bestzeit hoffe. Ich trainiere zwar hauptsächlich für Marathons, nehme aber auch regelmäßig an kürzeren Distanzen wie 5 km, 10 km und Halbmarathons teil. Bei den meisten Läufen habe ich das Glück, auf dem Podium zu landen. Besonders gerne nehme ich an Läufen teil, die von der Leipziger Laufgemeinschaft organisiert werden.
Wie sind sie zum Laufen gekommen?
Schon in jungen Jahren war ich körperlich sehr aktiv und hatte Spaß an Wettkämpfen. Als ich in Amsterdam und Leuven studierte, trat ich einem Radteam bei und fuhr bei Wettkämpfen mit. Nach Beginn meiner Promotion hatte ich jedoch keine Zeit mehr für tägliche mehrstündige Fahrten, also bin ich zum Laufen übergegangen. Anfangs lief ich ein paar Mal pro Woche, aber heute laufe ich jeden Tag, manchmal sogar zweimal am Tag. Seit 2018 trainiere ich mit Wim Wouters, einem Laufcoach aus Leuven.
Einen Wettkampf zu laufen oder ein hartes Training zu absolvieren ist ein Balanceakt zwischen mich selbst zu pushen und zu übertreiben. Es ist aufregend, meine körperlichen Grenzen zu testen, zu finden und zu erfahren. Obwohl ein Rennen zwar ein Wettkampf gegen andere ist, gefällt mir, dass das Laufen vor allem ein Kampf gegen mich selbst ist. Anders als beispielsweise beim Rennradfahren spielen Teamtaktik und Glück beim Marathonlaufen keine große Rolle. Ob man in einem Rennen gut abschneidet, hängt hauptsächlich von der Vorbereitung und der mentalen Einstellung ab.
Außerdem mag ich die Struktur, die das Laufen in mein Berufsleben bringt und den Ausgleich. Das Laufen hilft mir, meine Zeit zu organisieren und außerdem hat die körperliche Anstrengung beim Training eine entspannende Wirkung auf meinen Geist. Es verbessert meine Konzentration während der Arbeit. Oft komme ich von einem Lauf mit einer Lösung oder neuer Klarheit zu einem Problem zurück, mit dem ich bei der Arbeit konfrontiert bin.
Haben Sie eine Lieblingsstrecke in Leipzig?
Leipzig ist ein fantastischer Ort zum Laufen. Wir werden von Leipzigs großen Parks und der wunderschönen Natur und den Seen, die die Stadt umgeben, verwöhnt. Zwei meiner Lieblingsstrecken beginnen im Clara-Zetkin-Park. Von dort aus laufe ich entweder nach Süden entlang des Elsterflutbettes und zurück durch den Wald oder nach Norden entlang des Elsterbeckens zum Auensee.
Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…“
… der Ort, wo wir liebend streiten um die Sache selbst.
Verraten Sie uns bitte noch, wann und wo Sie geboren sind?
Ich wurde 1989 in Purmerend in den Niederlanden geboren.
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