In der dritten Ausgabe des Online-Formats der Universität Leipzig stellten die Zuhörerinnen und Zuhörer zahlreiche und vielfältige Fragen an die Expertin von der Leipziger Universitätsmedizin. Von der Rolle des Testens in den Schulen über die Nebenwirkungen der Impfstoffe bis hin zum aktuellen Stand der Medikamentenentwicklung gegen Covid19 kamen viele Aspekte zur Sprache.
Dabei musste Corinna Pietsch einige Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Covid19-Virus relativieren. „Das Virus wird sicherlich mehr als 100 Jahre in der Menschenpopulation bleiben“, erklärte sie. „Doch gleichzeitig bildet die Bevölkerung sukzessive eine Grundimmunität aus. Jeder Mensch wird nach einiger Zeit eine gewisse Anzahl an Antikörpern haben, die Erkrankungen werden weniger schwer verlaufen.“ Dieser natürliche Effekt werde durch das Impfen beschleunigt. Pietsch hält es nach aktuellem Wissensstand für wahrscheinlich, dass sich die Menschen in den nächsten Jahren regelmäßig nachimpfen lassen müssen.
Corinna Pietsch sprach sich auf eine Zuhörerfrage hin außerdem für die 7-Tage-Inzidenz als geeigneten Messwert aus. „Klar sind die Inzidenzzahlen nicht frei von Fehlern, aber sie sind immer noch ein sehr guter, wenn nicht gar der beste Anhaltspunkt, den wir zeitnah haben. Ich bin nicht glücklich darüber, dass man sich auch in Sachsen dazu entschlossen hat, mehr auf die Krankenhausbelegungen zu schauen.“ Die Personen in den Krankenhausbetten seien schließlich schwer krank. „Das Leid, was man nach dieser Sichtweise akzeptiert, kann ich als Ärztin schwer ertragen. Mir ist daran gelegen, dass man das vermeidet und früher reagiert.“
Der Mitschnitt der Veranstaltung ist auf YouTube und auf der Website zur Veranstaltungsreihe abrufbar.
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