„Meine Kolleginnen und ich sind dafür zuständig, die Studierenden auf ihrem Weg ins Ausland zu unterstützen. In der Beratung helfen wir ihnen bei der Auswahl des für sie geeigneten Austauschprogramms. Gleichzeitig müssen die Studierenden aber auch selbst ganz viel mitdenken hinsichtlich der Vorbereitung auf ihren Aufenthalt im Ausland“, erklärt Jane Moros, Beraterin der Stabsstelle Internationales. So gibt es auf der einen Seite die universitätsbezogenen To-Dos: Die Studierenden müssen beispielsweise mit ihren Erasmus+ Fachkoordinierenden die Anerkennung der im Ausland zu erwerbenden Leistungspunkte abklären und auch die Rückmeldung an der Uni Leipzig im Blick behalten. Zum anderen ergeben sich verschiedene Aufgaben hinsichtlich der Reise und des Aufenthaltes vor Ort: Neben Themen wie der Buchung der Hin- und Rückreise, empfiehlt es sich, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Auch das Thema Finanzierung sollte nicht außer Acht gelassen werden. Zusätzlich zur Erasmus+ Förderung haben Studierende die Möglichkeit, Auslands-BAföG sowie Erasmus+ Sonderförderung zu beantragen.
Wohnraumsuche im Ausland
„Dauerbrenner ist natürlich auch das Thema Wohnen. Die Studierenden fragen sich, was sie in der Zeit ihrer Abwesenheit mit ihrer Wohnung in Leipzig machen sollen und müssen sich gleichzeitig auch um einen geeigneten Wohnraum in ihrem Gastland kümmern. Das ist manchmal gar nicht so einfach, denn an einigen Standorten ist es für Austauschstudierende mittlerweile schwierig, guten und bezahlbaren Wohnraum zu finden“, so Moros.
Für Maria, die im Master an der Uni Leipzig Biochemie studiert und seit Anfang September ein Erasmus+ Praktikum in Stockholm absolviert, war das Wohnungsthema in der Tat ziemlich nervenaufreibend: „Ich hatte bis kurz vor Beginn meines Praktikums wirklich große Probleme, irgendwas zu finden. Die meisten Angebote waren sehr teuer. Ich habe online sechs Quadratmeter große Kämmerchen für 600 Euro pro Monat gesehen. Insgesamt habe ich rund 60 Leute angeschrieben und mir haben gerade mal vier zurückgeschrieben“, erklärt die 23-Jährige. Schlussendlich konnte sie doch ein WG-Zimmer ergattern, das zwar relativ klein ist, dafür aber in nicht allzu weiter Entfernung zu ihrem Arbeitsplatz liegt. Die Kunstpädagogik-Studentin Elisabeth wird ihr Erasmus+ Auslandsstudium ab Anfang Oktober in Warschau verbringen. Auch bei ihr gestaltete sich die Wohnungssuche schwierig: „Die Wohnungssuche in Warschau ist schon richtig stressig gewesen. Meine Kommilitonin, die mit nach Warschau geht, und ich haben wirklich sehr viel Zeit investiert und schnell bemerkt, dass es klassische WGs in Warschau gar nicht gibt. Im Endeffekt haben wir uns jetzt für ein Airbnb entschieden.“
Anderen Studierenden die planen, ins Ausland zu gehen, raten Maria und Elisabeth deshalb, sich frühzeitig mit der Wohnungssuche zu beschäftigen und bestenfalls auf Erfahrungen anderer Studierender zu bauen, die bereits in derselben Stadt einen Auslandsaufenthalt absolviert haben. „Man darf sich nicht scheuen, mit Leuten im Vorfeld in Kontakt zu treten. Ich habe beispielsweise meinen Arbeitsgruppenleiter angeschrieben und er hat mich super unterstützt bei der Wohnungssuche, weil er den Wohnungsmarkt vor Ort natürlich viel besser einschätzen kann, als ich“, sagt Maria. Auch für Elisabeth war der Austausch mit anderen Studierenden sehr hilfreich: „Meine Erasmus+ Fachkoordinatorin hat mich mit Studierenden vernetzt, die von der polnischen Uni, an die ich gehe, gerade hier in Leipzig ihr Erasmus+ machen. Mit denen bin ich dann in Kontakt getreten und konnte so hilfreiche Tipps erhalten“, erklärt sie.
Vorfreude nicht vergessen
Wie stressig diese Zeit der Vorbereitung für einige Studierende sein kann, hat Jane Moros aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung stets im Blick. Deshalb rät sie: „Die Studierenden sollten sich keine Liste mit allen To-Dos anfertigen, sondern die Aufgaben besser in verschiedene Kategorien unterteilen und mit bestimmten Deadlines versehen. So behalten Sie leichter den Überblick und haben nicht das Gefühl, vor einem riesigen Berg zu stehen mit all den Dingen, die vor der Abreise zu erledigen sind. Gleichzeitig sollen die Studierenden die Vorfreude auf das spannende Abenteuer, das ihnen bevorsteht, nicht verlieren. Sie sollten voller Erwartungen ins Ausland aufbrechen und gleichzeitig auch loslassen können und die Dinge vor Ort auf sich zukommen lassen.“
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