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Die Entwürfe aus dem Architekturwettbewerb zum geplanten Forschungsbau auf dem Leipziger Wilhelm-Leuschner-Platz werden bis zum 15. Juli 2022 im Neuen Rathaus gezeigt. Am Dienstag, 28. Juni, wurde die Ausstellung dort eröffnet. Der Global Hub soll bis 2026 in zentraler Lage entstehen und der Leipziger Spitzenforschung zu Globalisierungsprozessen einen innovativen und inspirierenden Arbeitsraum für knapp 500 Wissenschaftler:innen bieten.

Im April 2021 hatte ein Antrag der Universität Leipzig die Gutachter:innen des Wissenschaftsrates von der Exzellenz des Forschungskonzepts für den Global Hub überzeugt. Auf dieser Grundlage entschieden der Bund und das Land Sachsen, den Bau mit 34 Millionen Euro zu finanzieren.

Nach der Bewilligung erfolgte im August 2021 die Ausschreibung für einen Architekturwettbewerb, der vom Freistaat Sachsen in Kooperation mit der Stadt Leipzig ausgelobt wurde. Über die Ergebnisse beriet im März diesen Jahres ein elfköpfiges Preisgericht, bestehend aus freien Architekt:innen und Fachleuten des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK), Vertreter:innen der Universität Leipzig sowie der Stadt Leipzig und des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB).

Den Zuschlag erhielt der Entwurf des Büros „Schulz und Schulz Architekten“ aus Leipzig, der nicht nur durch die Umsetzung des Raumkonzeptes überzeugte, sondern auch „innovative Lösungen für einen klimafreundlichen Neubau bot, der auf dem geplanten Klimaquartier Leuschnerplatz Maßstäbe setzen könnte“, wie der Prorektor für Campusentwicklung der Universität Leipzig, Prof. Dr. Matthias Middell, betonte. Die verschiedenen Entwürfe des Architekturwettbewerbes sind nun in der Unteren Wandelhalle des Neuen Rathaus zu sehen. Eröffnet wurde die Ausstellung vom sächsischen Staatsminister für Wissenschaft, Sebastian Gemkow, dem Leipziger Bürgermeister und Beigeordneten für Stadtentwicklung und Bau, Thomas Dienberg, sowie dem technischen Geschäftsführer des Sächsischen Immobilien- und Baumanagement, Volker Kylau.

Im Global Hub sollen globale Dynamiken interdisziplinär untersucht werden, die den gegenwärtigen weltweiten Krisenerscheinungen zugrunde liegen. Dazu werden Forschungen zu vielen Weltregionen zusammengebracht, die vier zentralen Fragen nachgehen:

  1. Welche neue Weltordnungen entstehen gerade und welche werden abgelöst?
  2. Wie verändert sich der gesellschaftliche Zusammenhalt angesichts dieser neuen globalen Dynamiken?
  3. Wie konkurrieren alte und neue Weltbilder und Weltsichten miteinander?
  4. Wie wandelt sich der Umgang mit den Ressourcen auf diesem Planeten und ihre Verteilung, und was bedeutet das für das Verhältnis zwischen Menschen und Umwelt?

Bezogen auf die Forschungsschwerpunkte hob Staatsminister Gemkow hervor: „Wenn es einen Zeitpunkt gibt zu dem diese Fragen Antworten finden müssen, dann ist es gerade dieser. [Im Global Hub] werde sie in den kommenden Jahrzehnten interdisziplinär untersucht werden. Deshalb freue ich mich besonders, dass Sie Professor Middell mit Ihren Kolleginnen und Kollegen das Gebäude mit Leben erfüllen werden und wünsche Ihnen bei dieser Arbeit viel Erfolg.“

Durch seine Infrastruktur soll der Global Hub ein international beachtetes Laboratorium für innovative Praktiken geistes-, geschichts- und sozialwissenschaftlicher Forschung werden, der die Wissensproduktion in weltweit vernetzten Teams befördert. Gleichzeitig führt der Neubau bestehende Einrichtungen und Institute der Universität Leipzig räumlich zusammen: Dazu zählen das Research Centre Global Dynamics, die Graduate School Global & Area Studies sowie das Global and European Studies Institute, das Institut für Afrikastudien und das Religionswissenschaftliche Institut.

Die Ausstellung in der Unteren Wandelhalle des Neuen Rathauses ist bis zum 15. Juli jeweils montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr sowie freitags von 8 bis 15 Uhr geöffnet.

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