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Die Erforschung und Behandlung von krankhaftem Übergewicht (Adipositas) gehört zu den zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Dafür brauche es neben medizinischer Expertise auch die Vernetzung mit anderen Disziplinen aus den Gesellschafts- und Politikwissenschaften, sagt der neuberufene Professor für Anatomie, mit Schwerpunkt funktionelle Anatomie des Fettgewebes, Martin Gericke. Er lehrt seit dem 1. November 2021 am Institut für Anatomie der Universität Leipzig. Wieso Prof. Gericke die idealen Voraussetzungen dafür am Standort sieht und was ihm darüber hinaus über die „Durststrecken“ der Wissenschaft verhilft, verrät er im Universitätsmagazin.

Was haben Sie studiert – und wo?

Ich habe Humanmedizin hier an der Uni Leipzig studiert.

Was waren im Anschluss Ihre wichtigsten beziehungsweise Ihre letzten beruflichen Stationen?

Die letzten drei Jahre habe ich als W2-Professor für Anatomie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gearbeitet.

Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet und was sind Ihre Schwerpunkte?

In unserem Labor arbeiten wir an der Frage, warum Menschen, die an krankhaftem Übergewicht (Adipositas) leiden, häufiger Begleiterkrankungen wie Diabetes oder gar Krebs entwickeln. Ich halte dies für eine zentrale Herausforderung unserer Gesellschaft, insbesondere auch für künftige Generationen von Ärztinnen und Ärzten.

Haben Sie sich für Ihre Tätigkeit an der Universität Leipzig ein bestimmtes Forschungsziel gesetzt? Welches?

Ich bin sehr froh, wieder in Leipzig arbeiten zu können, da hier eine international sichtbare Expertise in der Adipositasforschung aufgebaut wurde und wir eng mit klinisch tätigen Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiten können. Dieses Forschungsgebiet muss aber noch stärker mit anderen Disziplinen aus den Gesellschafts- und Politikwissenschaften vernetzt werden, auch über Universitätsgrenzen hinaus. Nur so kann man, meiner Meinung nach, diese Herausforderung bewältigen.

Würden Sie bitte kurz einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?

Die Interaktion mit Studierenden ist sicherlich einer der schönsten Aspekte meiner Arbeit und hilft mir oft über Durststrecken in der Wissenschaft. Hier möchte ich gerne noch mehr moderne, bildgebende Verfahren in die anatomische Lehre einfließen lassen, um die Studierenden früh für die Vernetzung von Klinik und Vorklinik zu begeistern. Wobei ich sagen muss, dass diese Philosophie hier in Leipzig schon lange gelebt wird und entsprechend ideale Vorrausetzungen geschaffen wurden.

Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…“

Vergangenheit und Zukunft.

Welche Entdeckung, Erfindung oder Erkenntnis wünschen Sie sich in den nächsten zehn Jahren?

Im Sinne unserer Kinder wäre dies zweifellos der Weg in eine emissionsneutrale Welt, die alle mitnimmt. Aber dafür braucht es noch viel unabhängige Forschung.

Welche Hobbys haben Sie?

Ich verbringe meine Freizeit vorwiegend mit meiner Familie und meinen drei Kindern. Wenn ich etwas Zeit für mich habe, lese ich gerne oder spiele Fußball in meinem alten Dorfverein.

Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?

Ich versuche, trotz allem, ein optimistischer Mensch zu sein. Darum würde ich sagen: „Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.“

Verraten Sie uns bitte noch wann und wo Sie geboren sind?

1984; „natürlich“ in der Leipziger Uniklinik...

Vielen Dank.

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