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613 Jahre alt und vielfältig und bunt wie immer – unsere Alma mater Lipsiensis feierte ihren Geburtstag am Freitag (2. Dezember 2022) mit einem bunten Programm und über 50 Veranstaltungen. Die Fakultäten und Einrichtungen öffneten ihre Türen und gewährten spannende Einblicke in Lehre, Forschung und Transfer.

Ob Minisprachkurs Katalanisch, Kirchengeschichte in der Wikipedia oder gemeinsames Adventsliedersingen im Paulinum - Aula und Universitätskirche St. Pauli: Viele Studierende und Mitarbeitende der Universität haben den Dies academicus genutzt, um über den Tellerrand zu schauen und Neues zu entdecken. Hier eine kleine Auswahl:

Neues digitales Sammlungsportal vorgestellt

Wie die Sammlungen der Universität jetzt auch online durchstöbert werden können, war Thema im Zimeliensaal des Museums für Musikinstrumente. Dort wurde das neue digitale Sammlungsportal präsentiert. Unter https://sammlungen.uni-leipzig.de kann man ab sofort über 110.000 Objekte finden und die dazugehörigen Informationen abrufen. Jens Kupferschmidt vom Universitätsrechenzentrum zeigte, wie die Plattform den sehr unterschiedlichen Bedürfnissen der Sammlungen gerecht wird, und stellte die wichtigsten Funktionen vor. Vertreter:innen verschiedener Museen und Sammlungen demonstrierten dann an Beispielen, wie sie ihre Bestände nach und nach in das Portal überführen.

IALT lud zur Diskussion über Rolle der Sprachen im zukünftigen Europa

Prof. Dr. Oliver Czulo vom Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie (IALT) hatte am Nachmittag zur Podiumsdiskussion „Einheit und sprachliche Vielfalt: Die Relevanz der Sprachen für ein zukünftiges Europa“ in den Hörsaal 3 eingeladen. Er diskutierte unter anderem mit der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Katarina Barley und der Staatssekretärin im Ministerium für Justiz, Demokratie, Europa und Gleichstellung in Sachsen, Gesine Märtens sowie Prof. Dr. Grit Mehlhorn vom Institut für Slavistik darüber, was passieren muss, damit Sprachen relevant bleiben. Gemeinsam mit dem Publikum debattierte die Runde darüber, ob Englisch die alleinige Sprache ist, die Europa vereint oder die Chance in der Mehrsprachigkeit liegt. Barley berichtete, dass Sprachen in der Arbeit des Europäischen Parlaments eine wichtige Rolle spielen, jedoch auch zahlreiche junge Europäer:innen kein oder kaum Englisch sprechen. Märtens betonte, dass Investitionen in Sprachkompetenz wichtig seien, um Sprachbarrieren zu überwinden. Mehlhorn sagte, dass unsere Nachbarschaftssprachen Tschechisch und Polnisch immer seltener an den Schulen gelehrt würden, da diese ein geringes Prestige hätten und von Vorurteilen behaftet seien.
Zuvor hatte Prorektor Prof. Dr. Matthias Middell in seinem Grußwort auf das Thema eingestimmt und einerseits von der Einsprachigkeit als Chance für Identifikation versus Mehrsprachigkeit in unserer globalen Welt gesprochen. Für beides gebe es zahlreiche Pro und Contra. Eines aber stehe für ihn fest: „Übersetzen ist mehr als eine technische Angelegenheit.“

Live-Podcast zum Thema Sterbehilfe aufgenommen

Im Hörsaal 9 nahmen die Jura-Studierenden Johanna Deml und Jakob Horn zusammen mit Prof. Dr. Elisa Hoven und Prof. Dr. Thomas Weigend (Universität zu Köln) ihren Podcast „Jetzt erst recht“ des Legal Labs Jura und Journalismus live vor Ort auf. Über 60 Interessierte verfolgten die Diskussion zum Thema Sterbehilfe in Deutschland. Es ging um aktuelle Urteile zu Sterbehilfe, veraltete Paragraphen und Möglichkeiten, wie der der Gesetzgeber mit Personen umgehen könnte, die aufgrund starker Krankheit sterben wollen. Der Podcast vom Freitag kann hier nachgehört werden.

Forschung zur frühkindlichen Entwicklung vorgestellt

Das Institut für Bildungswissenschaften gab am Campus Jahnallee eine Führung durch verschiedene Projekte rund um das Thema frühkindliche Entwicklung. Die Frage, ob und warum Kinder Schummeln, wie sie Gerechtigkeit wahrnehmen oder wie Eyetracking bei der Forschung unterstützen kann, wurden hier näher erläutert. Vorgehführt wurde außerdem eine Eyetracking-Brille, mit der Studierende selbst das Programm ausprobieren konnten.

Adventssingen im Paulinum lockte viele Interessierte

Viel Zuspruch hatte das Adventssingen im Paulinum am späten Nachmittag. Unter der musikalischen Leitung von Universitätsmusikdirektor Prof. David Timm intonierten über 200 Studierende und Mitarbeitende gemeinsam Advents- und Weihnachtslieder von „Es ist ein Ros entsprungen“ bis „Last Christmas“. Der Schauspieler Günter Schossböck las im festlich beleuchteten Paulinum eine weihnachtliche Geschichte vor, dazu gab es Heißgetränke und Lebkuchen. Die Stabsstelle Universitätskommunikation hatte zum zweiten Mal zum Adventssingen eingeladen und im Vorfeld über die Social-Media-Kanäle der Universität Liedwünsche gesammelt.

Am Abend lud die Universität traditionell zum Jahresempfang ins Paulinum ein. Neben einem Impulsvortrag der neuen Humboldt-Professorin Prof. Dr. Tina Malti wurden Seniorprofessuren an Prof. Dr. Wolfhard Janke und Prof. Dr. Martin Lohse verliehen, Jazmín Ponce Gómez (2021) und Ahmed Ibrahim (2022) mit dem DAAD-Preis geehrt und die Universitätsmusik für ihr Engagement von der Universitätsgesellschaft ausgezeichnet.

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