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„Der Begriff gesellschaftlicher Zusammenhalt ist aktuell sehr aufgeladen“, stellte Prof. Dr. Olaf Groh-Samberg, einer der drei Sprecher des neuen Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ), direkt zu Beginn der Eröffnungskonferenz des Instituts am 10. und 11. November fest. Zwei Tage lang trafen sich per Videokonferenz mehr als 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zur Diskussion von Referaten des Politikwissenschaftlers Dr. Cas Mudde (Athens, Georgia), des Historiker Dr. Till van Rahden (Montreal), der Politikwissenschaftlerin Dr. Barbara Perry (Charlottesville), der Soziologinnen Prof. Dr. Michèle Lamont (Harvard), Prof. Dr. Arlie Hochschild (Berkeley) und Prof. Dr. Jutta Allmendinger (Berlin) sowie des Literaturwissenschaftlers Prof. Dr. Albrecht Koschorke (Konstanz), um das Konzept und seine aktuellen Aufladungen kurz nach der amerikanischen Präsidentschaftswahl und den Leipziger Querdenker-Demonstrationen zu diskutieren.

Den vielen Facetten des gesellschaftlichen Zusammenhalts widmen sich auch die FGZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler am Standort Leipzig, die unter dem Dach des Forschungszentrums ReCentGlobe zusammenarbeiten. Ihnen geht es um die Varianz gesellschaftlichen Zusammenhalts in verschiedenen historischen Epochen und in verschiedenen Weltregionen. In ihren hier im Leipziger Universitätsmagazin versammelten Blogbeiträgen erklären Prof. Dr. Matthias Middell, Prof. Dr. Dirk van Laak, Prof. Dr. Gert Pickel, Prof. Dr. Astrid Lorenz und PD Dr. Oliver Decker, mit welchen Ansätzen, Fragestellungen und Forschungsinteressen sie gesellschaftlichen Zusammenhalt untersuchen.

Prof. Dr. Matthias Middell, geschäftsführender Direktor des FGZ, betont, wie wichtig es ist, gesellschaftlichen Zusammenhalt auch über den Nationalstaat hinaus zu untersuchen und sich die Frage zu stellen, wie es um grenzüberschreitende Solidaritäten bestellt ist (zum Blog).

Währenddessen widmet sich der Historiker Prof. Dr. Dirk van Laak, stellvertretender Sprecher des FGZ-Teilinstituts Leipzig, dem Phänomen der sogenannten „Reichsbürger“, deren Festhalten an vergangenen Gesellschaftsordnungen er als Ausdruck einer Abwehrhaltung gegenüber einer hochdynamischen Veränderung der Gesellschaft interpretiert (zum Blog).

Prof. Dr. Gert Pickel, Religionssoziologe und zweiter stellvertretender Sprecher des FGZ-Teilinstituts Leipzig, nimmt dieses Auseinanderdriften gesellschaftlicher Gruppen ebenfalls zum Ausgangspunkt seiner Analyse und beschreibt eine neue Konfliktlinie, die bis hin zur Gefährdung der liberalen Demokratie reichen könnte (zum Blog).

Das von Prof. Dr. Astrid Lorenz neu an die Universität Leipzig eingeworbene Jean-Monnet-Spitzenforschungszentrum trägt zur Untersuchung des gesellschaftlichen Zusammenhalts mit einem Fokus auf die ländlichen Peripherien des östlichen EU-Europa bei. In ihrem Blogbeitrag geht die Politikwissenschaftlerin auf die EU-Bürgerschaft als ein Instrument des Zusammenhalts ein (zum Blog).

Der Sozialpsychologe Prof. Dr. Oliver Decker nimmt mit dem neuen Else-Frenkel-Brunswik-Institut wiederum Einstellungen zur Demokratie im Freistaat Sachsen in den Blick und erklärt, warum gerade hier um den gesellschaftlichen Zusammenhalt gerungen wird (zum Blog).

Deutlich wird, wie die drei neuen Institutionen ihre Kräfte in einem gemeinsamen, ambitionierten Forschungsprogramm von höchster Relevanz bündeln.

 

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