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Labore verbrauchen im Durchschnitt drei- bis fünfmal mehr Energie als Bürogebäude und produzieren große Mengen an Abfall. Um so interessanter ist die Frage, wie Labore an unserer Universität nachhaltiger arbeiten können. Das Greenteam des Paul-Flechsig-Instituts – Zentrum für Neuropathologie und Hirnforschung hat bereits erfolgreich eine Nachhaltigkeitszertifizierung erhalten. Nun nahm ein Team von rund 40 Mitarbeiter:innen aus verschiedenen Laboren der Fakultät für Lebenswissenschaften und der Fakultät Chemie und Mineralogie an einem Workshop zur nachhaltigen Labornutzung teil, berichten Dr. Stefan Ernicke vom Insitut für Biochemie und Nachhaltigkeitsmanager Manuel Rist. Ziel ist die Gründung eines uniiinternen Labornetzwerks für Nachhaltigkeit.

Im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Workshops von NachLabs der HAW Hamburg wurden verschiedene Themen zur nachhaltigen Labornutzung behandelt, darunter die intrinsische Laborsicherheit, das sichere Arbeiten mit Abzügen, die nachhaltige Gestaltung von Prozessen, Routinen und Methoden sowie das Inventarmanagement und die nachhaltige Beschaffung. Zusätzlich wurden in vier Laboren Begehungen mit Expert:innen durchgeführt, um eine erste Bewertung des IST-Zustands abzuleiten. Es wurde schnell klar, dass die Förderung von Nachhaltigkeit in Laboren keine einfache Aufgabe ist und jeder Laborbereich individuelle Ansätze erfordert, denn eine allgemeingültige Blaupause gibt es bisher nicht.

Die Hauptziele des Projekts NachLabs sind die Untersuchung der Umweltauswirkungen von naturwissenschaftlichen Laboratorien, die Entwicklung von Möglichkeiten zur Minimierung des Ressourcenverbrauchs und der Umweltauswirkungen sowie eine insgesamt nachhaltigere Gestaltung der Laborarbeit. Dazu wurden zunächst die wichtigsten Prozesse analysiert, die zu einem hohen Verbrauch an Energie, Wasser, Chemikalien und Materialien, insbesondere Einwegkunststoffe, führen. Anschließend wurden Optimierungsmöglichkeiten erarbeitet und bewertet, um den Ressourcenverbrauch zu minimieren und den individuellen CO₂-Fußabdruck der Labore nachweislich zu reduzieren. Die im Rahmen des Projektes erarbeiteten Vorgehensweisen und Maßnahmen sollen anschließend anderen Hochschulen und Forschungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden.

Erfahrungsaustausch über Uniinternes Labornetzwerk 

Den Teilnehmenden wurde deutlich, dass es Austauschformate braucht, um Maßnahmen und Wissen zur nachhaltigen Nutzung von Laboren zu verbreiten und zu diskutieren, wobei ein besonderer Fokus auf der Sammlung von Best-Practice-Beispielen an unserer Universität liegen sollte. Um diesen Austausch zu ermöglichen, wird ein Netzwerk zur nachhaltigen Labornutzung aufgebaut, in dem sich Mitarbeitende verschiedener Labore über Möglichkeiten, Erfahrungen, aber auch Probleme zur nachhaltigen Labornutzung austauschen können. Interessierte Mitarbeiter:innen können sich gerne an den Nachhaltigkeitsmanager Manuel Rist wenden. Für den ersten Austausch ist ein Nachhaltigkeitsdialog geplant, bei dem einerseits die Ergebnisse des Workshops und der MyGreenLab-Zertifizierung besprochen und andererseits die Rahmenbedingungen des Nachhaltigkeitsnetzwerks für Labore diskutiert werden sollen. Darüber hinaus wird den Laboren das LEAF (Laboratory Efficiency Assessment Framework) zur Verfügung gestellt, damit sie sich gegenseitig bewerten und ihre Nachhaltigkeitsbemühungen besser erfassen können.

Über das Projekt „Nachhaltiges Labor“ des Paul-Flechsig-Instituts – Zentrum für Neuropathologie und Hirnforschung berichtete das Universitätsmagazin.

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