Der Weg ins Büro von Dr. Hagen Wulff führt über das prächtige Treppenhaus im neoklassizistischen Stil der Sportwissenschaftlichen Fakultät, vorbei an zwei Zähne fletschenden, in Metall gegossenen Raubkatzen. In der zweiten Etage fällt die Begrüßung wesentlich gastfreundlicher aus. Der Sportpädagoge und Gesundheitswissenschaftler federt sogleich zur Kaffeemaschine. Beim Thema Studierendenförderung trifft man bei ihm auf weit geöffnete Türen. „Ob sich jemand engagiert, hängt meiner Einschätzung nach stark davon ab, ob er oder sie sich mit der entsprechenden Einrichtung identifiziert und sich als Teil eines sozialen Miteinanders versteht. Ein weiterer Faktor ist natürlich, ob man gerne etwas gibt und inwieweit man auch geben kann.“
Identifikation mit Fakultät und Universität
Die Förderbereitschaft sei nicht mehr so wie im früheren Maße vorhanden, ergänzt Wulff, der seit gut 12 Jahren für die Fakultät mit dem Forschungsschwerpunkt digitale Therapie und Bewegungsförderung arbeitet. Die fast legendäre Faschingsveranstaltung war eine Gelegenheit, mit Unternehmen und Alumni in Kontakt zu kommen und für Spenden zu werben. Durch die Corona-Pandemie gab es tiefe Einschnitte. „Im Vergleich zu anderen Fakultäten stehen im Bereich des Sports leider weniger finanzkräftige Unternehmen als Fördermittelgeber zur Verfügung. Das macht die Arbeit für unseren Förderverein und die Akquise von Mitteln für das Deutschlandstipendium schwer. Aber wir haben auch treue Einzelunterstützer."
Die Gelder für ein Stipendium an seiner Fakultät werden in Teilen oder ganz über den Förderverein der Sportwissenschaft gesammelt. Darüber hinaus profitieren die Studierenden von Spenden über Privatpersonen. Je nachdem, wieviel Geld vorhanden ist, wird der Reihe nach vergeben. „Zur Auswahl haben wir an der Fakultät ein neutrales Gremium. Es sichtet alle Bewerbungseingänge und bewertet dann die Eignung. Hierbei geht es vor allem um die Studienleistung und das soziale Engagement. Das Besondere bei uns ist, dass Leistungssportlerinnen und -sportler zum Zug kommen. Aktuell aus dem Kanu-Rennsport. Diese Studierenden nehmen an Meisterschaften teil, zeigen herausragende Leistungen und sind darüber hinaus als Nachwuchsübungsleiter in Leipziger Vereinen aktiv.“
Kommentare
Keine Kommentare gefunden!