Am Rundbogen des Eingangs der Veterinärmedizinischen Fakultät hört man es bereits um 7:30 Uhr klopfen und hämmern. Die Geräusche weisen den Weg zum hölzernen Eingangstor der Huf- und Klauenbeschlagschmiede der Universität Leipzig. Drinnen bringen die Sonnenstrahlen die rauchige Luft der großen Werkstatt mit ihren vier Feuerstellen zum Leuchten.
Hufschmiedemeister Jens Schlüssel und seine Lehrlinge arbeiten dazu an den Heizöfen, die bis zu 1300 Grad heiß werden, um die Hufeisen erst zu erhitzen und anschließend passgenau zu formen. Alle sechs bis acht Wochen muss ein beschlagenes Pferd zum Hufschmied. Dieser nimmt das mit Nägeln am Huf befestigte Eisen ab, kürzt die gewachsenen Hufe und setzt das Eisen, nachdem er es vorher individuell angepasst hat, wieder auf. Nachdem 1923 die vormals Königliche Sächsische Tierärztliche Hochschule von Dresden nach Leipzig an die Veterinärmedizinische Fakultät übersiedelte, gründete sich die Hufschmiede mit Lehrbetrieb. Seitdem haben mehr als 600 Schmied:innen die Vorbereitungslehrgänge für die Hufbeschlags-Prüfungen absolviert.
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