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Die Universität Leipzig ist nach Beschluss des Rektorats zu Jahresbeginn dem DEAL-Vertrag mit dem Verlag Elsevier beigetreten. Nach der vertragslosen Zeit seit 2019, in der nur Zugriff auf die Artikel des Verlags vor 2019 bestand, können die Angehörigen der Universität ab sofort wieder auf das gesamte Portfolio des Verlages Elsevier zugreifen, inklusive der Zeitschriften von Cell Press und The Lancet. Zudem erscheinen während der Vertragslaufzeit (bis 2028) alle Artikel, für die Wissenschaftler:innen der Universität als „corresponding author“ fungieren, im Open Access.

Der Vertrag mit Elsevier ist nach Verträgen mit Wiley (2019) und Springer (2020) der dritte so genannte Transformationsvertrag, der durch das nationale DEAL-Konsortium verhandelt wurde. Die DEAL-Verträge umfassen neben einem umfassenden Lesezugriff auf das gesamte wissenschaftliche Zeitschriftenportfolio des Verlags immer auch die Open-Access-Publikation aller Zeitschriftenartikel aller Autor:innen der teilnehmenden Einrichtungen.

„Es ist gut, dass es nun gelungen ist, auch mit Elsevier einen DEAL-Vertrag abzuschließen. Der lange Boykott hat das wissenschaftliche Arbeiten teilweise mühsamer gemacht, aber er hat auch gezeigt, dass die Wissenschaft in der Lage ist, Interessen zu organisieren und ihre Standpunkte durchzusetzen,“ sagt Rektorin Prof. Eva Inés Obergfell. Sie betont: „Die Sichtbarkeit der Forschungsergebnisse der Universität Leipzig wird im Zuge dieses Vertrags noch einmal spürbar gesteigert.“

Grundlage der künftigen Vertragskosten für die Einrichtung bilden mit dem neuen DEAL-Vertrag die Anzahl der im Verlag publizierten Artikel. Für die Universität Leipzig bedeutet dies gegenüber den einstigen Subskriptionskosten des Jahres 2018 etwa eine Halbierung der Kosten. Dr. Anne Lipp, Direktorin der UB Leipzig und gleichzeitig auch Mitglied der DEAL-Gruppe, erläutert: „Der DEAL-Vertrag mit Elsevier bedeutet für das Jahr 2024 bezogen auf die Gesamtkosten aller Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland eine substantielle Reduktion im Umfang von geschätzt rund 22 Millionen Euro. Hinzu kommt, dass im Rahmen der DEAL-Verträge nicht mehr für das Lesen, sondern für das Publizieren bezahlt wird, das heißt alle Beiträge aus den teilnehmenden Einrichtungen sind mit Erscheinen per Open Access zugänglich. Die Kosten für das Lesen des gesamten Verlagsportfolios sind in den Kosten für das Publizieren innbegriffen. Damit bezahlen wir deutlich weniger Geld für deutlich mehr Leistung.“

Ein Ausgangspunkt der durch die Allianz der Wissenschaftsorganisationen getragenen DEAL-Verhandlungen war übrigens der Vorstoß der ehemaligen Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Beate Schücking, im Jahr 2013, in dem sie vor dem Hintergrund stark steigender Kosten für die großen Zeitschriftenverträge nationale Erwerbungsstrukturen zur Entlastung der Einrichtungen forderte. Diesen Impuls hat die Hochschulrektorenkonferenz seinerzeit aufgegriffen und darauf hingewirkt, dass die Allianz die DEAL-Gruppe eingesetzt hat, die seither die Vertragsverhandlungen mit den drei großen Wissenschaftsverlagen Wiley, SpringerNature und Elsevier führt.

Der Vertrag mit Elsevier hat eine Laufzeit von 2024 bis 2028. Neben Elsevier bestehen mit zahlreichen weiteren internationalen und nationalen Verlagen Vereinbarungen und Verträge, die das Open-Access-Publizieren ermöglichen. Eine Übersicht und Beratung dazu bietet das Open-Science Office der Universitätsbibliothek.

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