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Studierende der Theologie haben während einer Exkursion nach Stockholm unverhofft Schwedens Königin Silvia getroffen. Die Exkursion vom 10. bis 14. Juni 2025 stand unter dem Motto „Seelsorge und Demenz", im Rahmen dessen die Studierenden die Stiftung von Königin Silvia von Schweden „Silviahemmet“ kennenlernen wollten. Von der außergewöhnlichen Reise nach Stockholm berichtet Prof. Dr. Peter Zimmerling in einem Blogbeitrag.

Am Dienstag nach Pfingsten machten sich elf Theologiestudierende des Studiengangs Evangelische Theologie Diplom / Kirchliches Examen der Theologischen Fakultät unter meiner Leitung nach Stockholm auf. Die Exkursion sollte dem Kennenlernen der Stiftung von Königin Silvia von Schweden „Silviahemmet“ für einen verbesserten, professionellen Umgang mit Demenzkranken dienen. Zur Exkursion gehörten Kontakte zur schwedischen lutherischen Kirche und deren Seelsorgeinitiativen und zur deutschen lutherischen Gemeinde in Stockholm und ihrem Pfarrer. Daneben war eine Besichtigung des Königlichen Schlosses in Stockholm geplant. 

Die Tage in Schweden waren ein voller Erfolg. Dazu trugen neben dem (meist) traumhaften Mittsommerwetter nicht zuletzt das Quartier am Rande von Stockholm, die gute Gemeinschaft untereinander und die tolle (Selbst-)Verpflegung bei. Dabei führte der im Vergleich zu Deutschland wesentlich entspanntere Umgang der Menschen in Schweden untereinander zu einem latenten Urlaubsfeeling. Highlight war am Donnerstag der Schulungstag im Gebäude der Stiftung „Silviahemmet“, nur wenige Gehminuten von Schloss Drottningholm entfernt, dem Sitz des schwedischen Königshauses. Die Leiterin Dr. Wilhelmina Hoffman besaß zusammen mit ihrer Mitarbeiterin die Gabe, nicht nur die mit der Demenzerkrankung verbundenen Probleme anschaulich vor Augen zu führen, sondern auch Möglichkeiten eines würdevollen Umgangs mit den Erkrankten, zum Teil an praktischen Beispielen, aufzuzeigen. 

Königin Silvia von Schweden zu einem Spontanbesuch

Am Nachmittag saß plötzlich Königin Silvia mitten unter uns im Schulungsraum. Im anschließenden Gespräch bei Kaffee und Kuchen erzählte sie von ihren Verbindungen zur Leipziger Theologischen Fakultät, wo ihr Onkel Ernst Sommerlath (1889–1983) jahrzehntelang als Professor, Erster Universitätsprediger (noch an der alten Universitätskirche) und Domherr zu Meißen und Wurzen wirkte und den Schikanen durch die SED trotzte. Zur Gründung der Stiftung sei es deswegen gekommen, weil ihre Mutter jahrelang an einer schweren Demenzerkrankung litt; zu einem Zeitpunkt, wo niemand wusste, wie man mit dieser Krankheit umgehen sollte. Inzwischen hat „Silviahemmet“ weltweit Schulungen durchgeführt. Im Malteserkrankenhaus in Görlitz etwa seien alle Mitarbeitenden, von der Reinigungskraft bis zur Chefärztin, für einen menschenwürdigen Umgang mit Demenzpatienten durch die Stiftung ausgebildet worden. 

Für alle war die Begegnung mit der Königin von Schweden eine unvergessliche Erfahrung, die durch ihre Kompetenz, Zugewandtheit und Natürlichkeit beeindruckte. Auf die Frage eines Studenten, was sie angehenden Seelsorgern empfehlen würde, sagte sie schlicht: Menschen in Liebe zu begegnen. Wir hatten den Eindruck, dass das ihre eigene Lebensmaxime darstellt.

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