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Rund 110 studentische Tutor:innen nahmen Ende März/Anfang April an Qualifizierungsworkshops teil. Sie bereiteten sich darin didaktisch auf ihre Tätigkeit im Sommersemester vor. Stefanie Wiemer und Dr. Michael Hempel vom Tutoring-Kolleg ziehen nun Bilanz und geben einen Einblick, wie die Studierenden von den Workshops profitieren und wo sie sich weitere Unterstützung wünschen.

Didaktische Qualifizierung erhöht Lehrqualität in Tutorien

Rund 110 Tutor:innen konnte das Tutoring-Kolleg am Academic Lab der Universität Leipzig vor dem Start ins Sommersemester 2023 didaktisch auf ihre Tätigkeit vorbereiten. Der Großteil nahm an den Auftaktworkshops „Gut ins Tutorium starten“ im Format einer Tutor:innen-Tagung Ende März teil. Gerade der Tagungscharakter hat dazu beigetragen, dass Tutor:innen unterschiedlicher Fachrichtungen sich einer studentischen Lehrgemeinschaft zugehörig fühlen: „Der Austausch mit anderen Tutor:innen hat meine Motivation durch das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft stark erhöht“, so ein Teilnehmer.

Neben der Vernetzung unterschiedlichster Fachrichtungen schätzen Tutor:innen auch die Vermittlung von didaktischen Grundlagen im Auftaktworkshop. „Der Workshop ist eine gute Gelegenheit, sich mit anderen Tutor:innen zu vernetzen und eine didaktische Grundausbildung zu bekommen“, sagt eine Teilnehmerin. Dabei profitieren sowohl neue als auch erfahrene Tutor:innen: „Ich habe das Gefühl, der Workshop bereitet die Tutor:innen auf unterschiedlicher Ebene auf ihre Tätigkeit vor: Wer noch unsicher ist, kann Fragen klären und wer bereits Erfahrung hat, kann nochmal sichergehen, dass alles gut läuft“. Besonders häufig geben die teilnehmenden Studierenden an, durch den Auftaktworkshop Sicherheit für ihre Rolle als Tutor:in gewonnen zu haben: „Der Workshop gab mir die Zeit und die Werkzeuge, meine Rolle zu reflektieren, die Inhalte zu sortieren und mir vielleicht auch meiner Unsicherheiten in Bezug auf meine Position und Handlungen bewusst zu werden“.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Studierende sitzen in einem großen Halbkreis an Tischen
Im Format der Tutor:innen-Tagung qualifizieren sich Tutor:innen an der Universität Leipzig für ihre Tätigkeit, Foto: Andy Plötz

Entwicklungsbedarf für mathematisch-naturwissenschaftliche Studiengänge

Eine Herausforderung kann es für Tutor:innen sein, das im Auftaktworkshop Gelernte in das eigene Tutorium zu übertragen. Dies gilt vor allem für Tutor:innen aus naturwissenschaftlich-mathematischen Studiengängen, weil ihre Tutorien wenig Spielraum für didaktische Gestaltung zulassen. So stellt ein Teilnehmer fest: „Die Methoden sind innerhalb des von uns vorgegebenen Rahmens nicht umsetzbar. Der Inhalt und die Struktur sind in diesen Studiengängen vorgegeben, so dass die ausführliche Planung (des Tutoriums) nicht in unserer Hand liegt“. Damit auch diese Tutor:innen zukünftig mehr vom Qualifizierungsprogramm profitieren, nimmt das Tutoring-Kolleg im Sommersemester mit den betreffenden Studiengangsverantwortlichen Kontakt auf. So können wir besser verstehen, wie (studentische) Lehre dort aussieht und mit den Verantwortlichen ins Gespräch über gute Tutorien kommen.

Insgesamt zeigen die Evaluationsergebnisse des Auftaktworkshops, dass sich die meisten Tutor:innen nun gut auf ihre Rolle und Aufgaben im Sommersemester vorbreitet fühlen.

Weitere Qualifizierungsangebote im Laufe des Semesters

Im Verlauf des Semesters bietet das Tutoring-Kolleg Tutor:innen vertiefende Workshops zu Methoden und Lehrfilmen sowie kollegiale Praxisberatungen an. In der Methodenwerkstatt können Tutor:innen ihr methodisches Repertoire für das Tutorium ausbauen. In der Lehrfilmwerkstatt produzieren sie kurze prägnante Filme über Fachinhalte. In der kollegialen Praxisberatung können die Tutor:innen aktuelle Herausforderungen aus den Tutorien einbringen und angeleitet durch uns gemeinsam dafür Lösungen finden. Ein wichtiger Baustein in den Praxisberatungen ist auch das Bilden von Hospitationstandems. Hier besuchen sich Tutor:innen gegenseitig in ihren Tutorien und besprechen Verbesserungsmöglichkeiten.

Unsichere Finanzierung erschwert qualitätsvolle Tutorienarbeit

Bezüglich der Finanzierung von Tutorien ist es bedeutend, dass den Fakultäten und zentralen Einrichtungen auch in Zukunft ausreichend Mittel zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Dafür setzt sich das Tutoring-Kolleg gemeinsam mit Prorektor Prof. Dr. Roger Gläser ein.

Wir wünschen allen Tutor:innen im Sommersemester einen guten Start ins Tutorium und freuen uns darauf, dass auch dieses Jahr wieder besonders gute Tutor:innen von ihren Einrichtungen für den Nachwuchspreis in der Lehre der Universitätsgesellschaft vorgeschlagen werden.

 

Stefanie Wiemer und Dr. Michael Hempel

Bedeutung von Tutorien für den Studienerfolg

„Tutorien sind bedeutend, um den Studienerfolg zu fördern“, sagt Prof. Dr. Roger Gläser, Prorektor für Talententwicklung. „Deshalb habe ich mich dafür stark gemacht, dass die Sondermittel des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) zur Verbesserung der Qualität in Studium und Lehre auch für Tutorien genutzt werden.“

 

Das Tutoring-Kolleg hat ein Verfahren entwickelt, um Tutorienmittel kriteriengeleitet mit Fokus auf Förderung des Studienerfolgs, insbesondere in der Studieneingangsphase zu vergeben. Auf diese Weise konnten für das Sommersemester Stellen für ca. 150 Tutor:innen bereitgestellt werden, die im Sommersemester 2023 an 13 Fakultäten und zwei zentralen Einrichtungen ihre Arbeit aufnehmen.

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