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Die Reihe „Gesichter der Uni Leipzig“ stellt regelmäßig die Menschen vor, die sich hinter unzähligen kleinen und großen Aufgaben an der Hochschule verbergen – im Studium, in der Verwaltung oder – so wie diesmal – in Forschung und Lehre. Heute hat Prof. Dr. Rainer Sinn einige Fragen beantwortet. Zum 1. Oktober 2020 wurde er auf die Professur für Angewandte Algebra des Mathematischen Instituts der Fakultät für Mathematik und Informatik neu berufen.

Leipziger Universitätsmagazin: Herr Professor Sinn, was haben Sie studiert – und wo?

Prof. Dr. Rainer Sinn: Ich habe zuerst Physik an der Universität Konstanz studiert und dann, nach meinem Vordiplom, auf Mathematik gewechselt.

Was waren im Anschluss Ihre wichtigsten beziehungsweise Ihre letzten beruflichen Stationen?

Nach meiner Promotion im Jahr 2014 – ebenfalls an der Uni Konstanz – bin ich als Postdoc zuerst für ein Sommerprogramm nach Korea (National Institute for Mathematical Sciences in Daejeon) und dann für drei Jahre ans Georgia Institute of Technology in Atlanta, Georgia (USA), gegangen. Meine erste Postdoc-Stelle in Deutschland hatte ich in Leipzig, nämlich am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften in der Gruppe „Nonlinear Algebra“ (2017). Nach sechs Monaten in Leipzig habe ich eine Juniorprofessur für Diskrete Geometrie an der Freien Universität Berlin angetreten. Zum Wintersemester kam ich jetzt zurück nach Leipzig, dieses Mal an die Universität.

Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet und was sind Ihre Schwerpunkte?

Bei meiner Forschung beschäftige ich mich mit verschiedenen Aspekten der Geometrie: Algebraisch, reell, diskret sind Stichworte zu den verschiedenen Richtungen. Mathematik ist eine abstrakte und logisch strenge Disziplin. Die Geometrie erlaubt intuitive Ideenfindungen, die dann mit Hilfe strenger Methoden überprüft werden können. Dieses Zusammenspiel aus Intuition und präziser Argumentation fasziniert mich.

Ich beschäftige mich auch gerne mit Verbindungen zwischen verschiedenen Disziplinen innerhalb der Mathematik, vor allem mit Anwendungen von algebraischen Methoden. Aktuell arbeite ich zum Beispiel auch an Anwendungen von zum Teil jahrhundertealten Erkenntnissen in Algebra und Geometrie auf Fragen aus der digitalen Bildverarbeitung. Mathematik ist zeitlos.

Welches Forschungsziel haben Sie sich für Ihre Tätigkeit an der Universität Leipzig gesetzt?

Meine Professur hat den Namen „Angewandte Algebra“, und das ist für mich ein zentrales Forschungsziel: Ich lerne gerne mehr über Verbindungen der Algebra – und algebraischen Geometrie – zu anwendungsnahen Gebieten, wie zum Beispiel der Optimierung oder der Bildverarbeitung. Das passt gut zur Zielsetzung des Max-Planck-Instituts für Mathematik in den Naturwissenschaften hier in Leipzig. Ein Ziel meiner Arbeitsgruppe ist auch, die Verbindung dorthin, insbesondere zur Gruppe „Nonlinear Algebra“, zu stärken, und ich bin sehr zuversichtlich, dass uns das gelingen wird.

Würden Sie bitte kurz einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?

Aktuell müssen wir zuerst die digitale Lehre und hoffentlich mögliche hybride Formen gut bewältigen. Ich hoffe dabei auf konstruktive Rückmeldungen der Studierenden. Sobald wir das durchgestanden haben, möchte ich gern in Ruhe darüber nachdenken, was ich daraus für meine zukünftige Lehre lernen kann. Einige Formate, die aktuell digital ganz gut funktionieren, könnte man auch für die Präsenzlehre anpassen, um deren Qualität und Effizienz zu verbessern.

Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…“

…neu. Ich habe meine erste feste Stelle hier, und ich freue mich auf die Herausforderungen, die damit einhergehen.

Antworten Sie gern mit persönlichem Bezug oder allgemein: Welche Entdeckung, Erfindung oder Erkenntnis wünschen Sie sich in den nächsten zehn Jahren?

Ich habe eine längere Liste von Fragen, für die ich mir Fortschritt wünsche. Ich bin zuversichtlich, dass sich in den nächsten zehn Jahren einige Antworten finden lassen.

Welche Hobbys haben Sie?

Ich genieße in meiner Freizeit Bewegung und Musik.

Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?

Ich persönlich neige nicht zu Mottos.

Verraten Sie uns bitte noch wann und wo Sie geboren sind?

Ich wurde 1985 in der Pfalz geboren.

Vielen Dank.

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