Strahlende Augen gab es nicht nur bei der Gestaltung der Weihnachtspost, sondern auch bei der Übergabe an Senior:innen. Insgesamt sind mehr als 70 Schulen und einige Kindergärten dem Aufruf gefolgt, haben Briefe und Karten verfasst. Diese werden in diesem Jahr über die Johanniter in verschiedenen Regionen in Mitteldeutschland an die Senior:innen verteilt.
„Alleinsein im Alter ist ja nicht nur gerontologischer Forschungsgegenstand, sondern schlicht Realität, die besonders zu Weihnachten ins Blickfeld rückt. Aber auch aus den Zeilen der Kinder und Jugendlichen liest man von Erfahrungen mit Krankheit, Verlust oder Angst. ‚Ich wünsche dir viel Gesundheit‘, schreibt eine Elfjährige, und fügt hinzu, dass bei ihr selbst eine seltene Krankheit entdeckt wurde. Wie es einem geht beim Alleinsein, das können sich die Kinder einfach sehr gut vorstellen und wir wissen, dass auch die Welt der Kinder und Jugendlichen nicht immer so weihnachtlich daherkommt, wie die Karten es vermuten lassen. Umso wichtiger sind diese Momente für die, die schreiben und zeichnen, für die, die es lesen oder hören und auch für uns, die wir manchmal ganz tief durchatmen“, sagt Maren Reichert, die Projektleiterin. Und ihre Kollegin Katharina Eisermann (ZLS) ergänzt: „Mit liebevoll gestalteten Briefen wollen Schülerinnen und Schüler einsamen Menschen liebe Worte und ein Lächeln schenken“.
Auch Lehrerin Claudia Weigel bringt ihre Freude zum Ausdruck: „Ich freue mich sehr, dass die Mitarbeiterinnen des ZLS diese Kampagne ins Leben gerufen haben und Demokratiebildung und -erziehung mit solch einer Aktion niedrigschwellig erfahrbar gemacht wird. Für mich und meine Schülerinnen und Schüler ist das eine Herzensangelegenheit, um zu zeigen, dass Nächstenliebe in einen Brief passt.“
Die Grundschule Bennewitz führt mit 166 Briefen das Ranking als Spitzenreiter an. Danach folgen die 60. Schule (157 Briefe), die Friedrich-Schiller-Schule Leipzig und die Schule am Palmengarten (je 156 Briefe). Insgesamt haben sich Schulen aus Leipzig, Chemnitz, Dresden, Bautzen, den Landkreisen Mittel- und Nordsachsen sowie den Landkreisen Leipzig und Zwickau, dem Erzgebirgskreis und sogar eine Kita aus Thüringen beteiligt und Briefe eingereicht.
„So klopfte es im Minutentakt an der Bürotür 137 im ZLS der Universität Leipzig und Lehramtsstudierende, Lehrkräfte, Sachbearbeiterinnen der Schulen, die im Rahmen des StartTrainings an den Schulen tätig sind, gaben zahlreiche Briefe aus den Schulen ab“, erzählt Mitarbeiterin Anke Weinreich (ZLS). Die Briefumschläge der Kinder waren liebevoll gestaltet: Rentiere, Weihnachtsfiguren, Tannenzweige mit Weihnachtskugeln und Lichtern waren zu sehen. Selbstgebastelte Sterne, gefaltete Weihnachtsbaumanhänger oder kreativ gestaltete Teelichter lagen den Umschlägen bei und sollen dafür sorgen, dass sich die älteren Menschen mit einer kleinen Aufmerksamkeit gesehen fühlen.
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