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Was sind die Forschungsschwerpunkte der Professoren an der Universität Leipzig? Was ist ihnen in der Lehre wichtig, und haben die Experten eigentlich auch Hobbys oder ein Lebensmotto? Im LUMAG stellt sich heute wieder einer der neuberufenen Professoren vor. Diesmal ist es Ireneusz Pawel Karolewski vom Institut für Politikwissenschaft. Er ist Professor für politische Theorie und Demokratieforschung.

Leipziger Universitätsmagazin: Professor Karolewski, woher kommen Sie und was haben Sie studiert?

Professor Ireneusz Pawel Karolewski: Ich komme aus Polen, wo ich auch zur Schule ging und mein Abitur machte. Nach der Wende habe ich Politikwissenschaft (Diplom) mit einem DAAD-Stipendium in Potsdam studiert. Potsdam hatte mich auch danach fest im Griff, da ich dort promovierte und auch meine Venia Legendi (Lehrberechtigung) erhielt. 

Was waren Ihre wichtigsten beruflichen Stationen? 

Nach der Promotion war ich neun Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Politische Theorie der Universität Potsdam. Nach Potsdam war ich Gastprofessor unter anderem an der Universität Montreal, der Universität Harvard und der Hebräischen Universität Jerusalem. Die letzten Jahre war ich als Professor für Politikwissenschaft (und Langzeitdozent des DAAD) an der Universität Breslau tätig.

Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet? Was sind Ihre Schwerpunkte?

Politische Theorie befasst sich mit Grundideen des Politischen, wie zum Beispiel Politik, Staat, Macht oder Herrschaft. Diese Grundideen werden unterschiedlich gedacht, womit man sich intellektuell in einem stark pluralistischen Universum bewegt. Wesentlich bleibt, dass diese Ideen in der politikwissenschaftlichen Analyse angewandt werden können. In Potsdam habe ich gelernt, dass sich politische Theorie nicht mit Autoren, sondern vielmehr mit politischer Wirklichkeit zu beschäftigen hat.

Haben Sie sich für Ihre Tätigkeit an der Universität Leipzig ein bestimmtes Forschungsziel gesetzt? Welches?

Ich halte die Demokratieforschung für ausgesprochen wichtig, nicht zuletzt wegen ihrer aktuellen gesellschaftlichen Relevanz. Insbesondere ist für mich die Frage nach den Ursachen des Demokratieverfalls und den Bedingungen, unter welchen Demokratien eine autoritäre Entwicklung einschlagen, zentral. Gerade heutzutage erleben wir diese Entwicklung in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen sehr nah.

Können Sie uns kurz einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?

Ich denke, dass das Studium über das Verhältnis zwischen Individuum und Gemeinschaft für ein besseres Verständnis des Politischen unabdingbar ist. Deshalb werden Theorien der Bürgerschaft und der kollektiven Identität (zum Beispiel in Form des Nationalismus) in meiner Lehre eine zentrale Rolle spielen.

Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…“

Kontinuität und Neuaufbruch, was kein Widerspruch ist.

Welche Hobbys haben Sie?

Ich bin leidenschaftlicher Cineast, vor allem in Bezug auf frankophone Filmkunst.

Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?

Nein. Mottos helfen nicht wirklich.

Verraten Sie uns bitte noch Ihr Alter?

48.

Die Fragen stellte Susann Huster.

 

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