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Das altehrwürdige Gebäude der Fakultät für Lebenswissenschaften in der Talstraße 33 steht unter Denkmalschutz. Sehr schön, aber mitunter schwierig. Labore und Arbeitsräume auf den neuesten Stand zu bringen, ist eine Herausforderung. In der 4. Etage, wo es sich um die molekulare Evolution und Systematik der Tiere dreht, wurde rund ein Jahr gearbeitet, um beste Bedingungen für die Forschenden zu schaffen. „Einmal komplett alles Alte raus, dann Neues rein. Das war überfällig, das war wichtig – und das Ergebnis kann sich sehen lassen“, urteilt Prof. Dr. Sebastian Steinfartz, der hier mit seiner Arbeitsgruppe tätig ist.

„Das einzige, was hier geblieben ist, ist die Hülle“, sagt Stefan Schaffer, technischer Angestellter, bei der Begrüßung in einem der molekularen Labore. „Elektrik, Lüftung, Ausstattung, hier ist wirklich alles neu.“ Man habe sich auch alles neu aufgeteilt, „das Ganze ein bisschen moderner strukturiert“, trotz der unverrückbaren Wände. Stolz und Freude schwingen mit, wenn Schaffer berichtet und sein Blick über die Arbeitsflächen, den Chemikalienschrank und die Eismaschine wandert. 

Professor Steinfartz nennt Schaffer „unseren Labor-Manager“. Er ergänzt: „Neben den Laboren wurden auch die Büro- und Aufenthaltsräume renoviert und neu möbliert. Die Bauphase war nicht leicht, wir mussten uns auf andere Standorte verteilen, aber jetzt freuen wir uns, in den neuen Räumen zu sein.“

Das molekularbiologische Labor ist der Ort, wo Proben vorbereitet werden. „Gewebe und Zellen aufbrechen, um DNA, RNA und Proteine zu isolieren“, erläutert Schaffer. „Je nach Fragestellung werden die Proben vor- und aufbereitet, um dann im Nachbarraum weiter analysiert zu werden. Vor allem die Vervielfältigung der DNA mittels PCR-Maschinen muss räumlich getrennt stattfinden, um Kontaminationen zu vermeiden.“ 

Demnächst wird es hier wieder um die DNA von Insekten gehen. „Wir haben von 2016 bis 2019 in den Baumkronen im Leipziger Auwald Insekten untersucht. Jetzt schauen wir uns auch noch bodennahe Insekten mit unseren genetischen Methoden an“, berichtet Professor Steinfartz. „Also ganz viele von diesen kleinen Borkenkäfern, die da unterwegs sind. Wir werden sehen, welche Arten wir vorfinden. Arten, die man morphologisch sehr schwer oder gar nicht unterscheiden kann, weil sich die Käfer äußerlich so ähneln.“

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