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Was sind die Forschungsschwerpunkte der Professoren an der Universität Leipzig? Was ist ihnen in der Lehre wichtig, und haben die Experten eigentlich auch Hobbys oder ein Lebensmotto? Im LUMAG stellt sich heute wieder einer der neuberufenen Professoren vor. Diesmal ist es Hannes Feilhauer. Er hat seit dem 1. September die Professur für Fernerkundung in der Geo- und Ökosystemforschung am Institut für Geographie inne.

Leipziger Universitätsmagazin: Professor Feilhauer, was haben Sie studiert?

Hannes Feilhauer: Ich habe mich schon immer für die Natur interessiert und bin gerne draußen. Dass ich Geoökologie studiert habe, war trotzdem eher ein Zufall, über den ich sehr froh bin.

Was waren Ihre wichtigsten beruflichen Stationen?

Studium in Bayreuth, Doktorarbeit in Bonn, Postdoc in Erlangen, Gastprofessor in Berlin. Zwischendurch hatte ich Aufenthalte als Gastwissenschaftler in Stanford (Kalifornien) und Fairbanks (Alaska).

Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet? Was sind Ihre Schwerpunkte?

Klimatische Extremereignisse, invasive Arten, menschlicher Nutzungsdruck, Insektensterben, … – viele Prozesse haben massive Auswirkungen auf unsere Ökosysteme. Aber was passiert dabei genau? Die modernen Verfahren der Erdbeobachtung bieten eine Fülle an Luft- und Satellitenbildern, die diese Prozesse und ihre Auswirkungen abbilden und dokumentieren. Aber wie werten wir diese Daten am besten aus? Derartige Fragen stehen im Zentrum meiner Forschung. Um sie zu beantworten, kombiniere ich klassische geographische und ökologische Geländearbeiten mit dem, was als „big data“ bekannt ist, und entwickle Methoden zur Auswertung dieser Daten. Überall lassen sich dabei faszinierende Muster entdecken. Durch die die Aktualität der Probleme und die methodische Vielfalt wird die Arbeit auch nie langweilig. Ein Tag am Computer folgt auf einen Tag, den man in der Natur verbringt. Dadurch bleibt die Faszination erhalten.

Haben Sie sich für Ihre Tätigkeit an der Universität Leipzig ein bestimmtes Forschungsziel gesetzt? Welches?

Durch das neue Fernerkundungszentrum und die zahlreichen Kooperationsmöglichkeiten im Bereich Umweltwissenschaften können wir im Team neue Forschungsfragen bearbeiten. Auf diese Möglichkeiten freue ich mich sehr und werde sie intensiv nutzen. Auch weiterhin stehen die Beschaffenheit und der Wandel von Ökosystemen im Zentrum meines Interesses, allerdings können wir die untersuchten Fragestellungen jetzt aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten und dadurch neue Erkenntnisse gewinnen. Das Forschungsziel? Mehr über die Natur zu lernen und sie zu begreifen.

Können Sie einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?

Aus dem Fernerkundungszentrum heraus entwickeln wir einen neuen Masterstudiengang, der als Schwerpunkt den Einsatz von Erdbeobachtungsverfahren in der Umweltforschung hat. Dadurch habe ich viel Gestaltungsspielraum und kann meine Forschungsinhalte in den neuen Lehrveranstaltungen abbilden. Für mich spielt dabei die Schnittstelle von Fernerkundung und Biogeographie eine große Rolle.

Bitte beenden Sie folgenden Satz: Die Universität Leipzig ist für mich …

… im Bereich Fernerkundung und Umweltforschung ein Spitzenstandort, der vielseitige Kooperationsmöglichkeiten und Gestaltungsspielräume bietet.

Welche Hobbys haben Sie?

Wenn neben meiner Familie und der Arbeit noch Zeit bleibt, bin ich gerne in der Holzwerkstatt und gehe gerne Radfahren, Klettern und Paddeln.

Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?

Das ist eine schwierige Frage. Ein Motto, das in allen Situationen hilfreich ist, habe ich noch nicht gefunden. Früher haben mir die Webcomics von Jorge Cham geholfen, die Probleme des Uni-Alltags mit Humor zu nehmen. Mittlerweile ist es meine Familie, die mir hilft, die Dinge aus der richtigen Perspektive zu betrachten.

Verraten Sie uns bitte noch Ihr Alter?

40 Jahre.

Vielen Dank.
Die Fragen stellte Susann Huster

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