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Postdoc Dr. Juliane Adler koordiniert das Graduiertenkolleg des Sonderforschungsbereichs 1423 „Structural Dynamics of GPCR Activation and Signaling“. Heute stellen wir die 37-Jährige in der Reihe „Gesichter der Uni Leipzig“ vor, in der das Universitätsmagazin regelmäßig Menschen zeigt, die sich hinter unzähligen kleinen und großen Aufgaben an unserer Hochschule verbergen: im Studium, in der Lehre, in der Universitätsverwaltung oder – so wie diesmal – in der Forschung.

Name: Juliane Adler
Geboren am/in: im Sommer 1985 in Leipzig
Fachgebiet: Biophysik
Mein Promotionsthema: Untersuchung des Einflusses lokaler physikalischer Störungen auf die Struktur und Dynamik von Amyloidfibrillen
An der Uni Leipzig beschäftigt als/seit/wo:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin/Koordination der Graduiertenschule des Sonderforschungsbereichs (SFB) 1423, seit März 2020
PostDoc: Institut für med. Physik und Biophysik (2015-2018)
Doktorarbeit: Institut für med. Physik und Biophysik (2011-2015)
Diplomarbeit: Institut für med. Physik und Biophysik (2010-2011)

Worum ging es in Ihrem Dissertationsprojekt und was wollten Sie herausfinden?

Ich habe Untersuchungen an dem Peptid Amyloid ß durchgeführt, welches vorrangig mit der Alzheimer Erkrankung assoziiert wird. Ein Peptid ist eine Verbindung aus Aminosäuren, die als Bausteine für Proteine dienen können. Dabei ist Amyloid ß ein Vertreter für Peptide, welche bei einer „Fehlfaltung“ sogenannte „Amyloidfibrillen“, also abnormale Strukturzustände bilden, die unter anderem charakteristisch für verschiedene neurodegenerative Erkrankungen sind. Ich habe in meiner Arbeit eine für die Strukturbildung wichtige Verbindung innerhalb des Peptids modifiziert und die Auswirkungen dessen auf lokale und globale Struktur, Dynamik und Fibrillierungskinetik mittels Kernspinresonanz- und Fluoreszenz-Spektroskopie untersucht. Ich konnte herausfinden, dass die von mir eingebrachten physikalischen Wechselwirkungen zwar lokal durchaus Änderungen hervorriefen, die globale Struktur jedoch äußerst robust gegenüber diesen Störungen war.

Wie sind Sie nach Ihrer Promotion zur Koordination eines Graduiertenkollegs gekommen?

Ich habe selbst innerhalb eines Sonderforschungsbereiches (SFB) promoviert und war dort Mitglied einer Graduiertenschule. Das Weiterbildungsangebot habe ich damals stark genutzt. Dadurch konnte ich mich mit anderen Promovierenden austauschen und ein großes Netzwerk aufbauen. Mit einigen Mitprovovierenden stehe ich heute noch in Kontakt, obwohl wir in unterschiedlichen Branchen arbeiten und über ganz Deutschland und auch international verteilt sind.
Die Arbeit des Koordinators hat mich dort bereits fasziniert, weil er das, was ich schon während meiner Promotion gerne gemacht habe, professionell umsetzen konnte. Dinge zusammenbringen, organisieren und trotzdem durch die Doktorand:innen und Projektleiter:innen über den aktuellen Forschungsstand informiert bleiben. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin koordiniere ich also nun selbst seit März 2020, neben eigener Forschung und Lehrtätigkeiten, die Graduiertenschule des Sonderforschungsbereiches 1423 „Structural Dynamics of GPCR Activation and Signaling“. Neben der Koordination gehört auch die Unterstützung der Planung des Lehrplans für die Promovierenden zu meinen Aufgaben. Dazu gehören wissenschaftliche Module, die Organisation von Workshops zu Themen wie „wissenschaftliches Schreiben“ oder „Time- and Selfmanagement“ und die Planung von Sommerschulen. Auch regelmäßige PhD-Meetings gehören dazu, in denen Vorträge geprobt und wichtige Themen besprochen werden können.

Das Wichtigste an meiner Tätigkeit ist für mich, …

… dass die Promovierenden mich als Ansprechperson sehen, zu der sie mit ihren verschiedenen Anliegen kommen können. Der persönliche Kontakt zu jede:m Einzelne:n hat für mich eine große Bedeutung. Da jede Person unterschiedliche Hintergründe und Voraussetzungen hat, ist es wichtig, gezielt nach den individuellen Bedürfnissen und Wünschen zu fragen. Diese sollten, sofern möglich, berücksichtigt werden, um Promovierende bestmöglich auf ihre zukünftigen Karriereschritte vorzubereiten.

Und das Beste daran…

… ist für mich die Nähe zu den Promovierenden und die Freiheit, die ich in der Gestaltung meiner Arbeit habe.

Womit verbringen Sie gern Ihre Freizeit?

Da ich während meiner Arbeitszeit im Büro sitze, bin ich in meiner Freizeit gerne in der Natur, egal ob zu Fuß oder auf dem Fahrrad. Im Mai 2022 bin ich zum Beispiel von Florenz über Assisi bis nach Rom gelaufen und habe dabei die italienische Landschaft genossen. Für dieses Jahr ist ein Wanderurlaub in Andorra geplant.
Außerdem lese ich sehr gern und viel. Von Belletristik bis zum Sachbuch ist alles dabei.

Was gefällt Ihnen besonders an der Uni und/oder Stadt Leipzig?

Leipzig ist meine Heimatstadt. Ich bin hier geboren und habe fast mein ganzes Leben hier verbracht. Ich liebe an Leipzig, dass es lebendig ist, man aber trotz des starken Wachstums der Stadt immer noch das Gefühl hat, dass alles stets greifbar ist. Es gibt in unmittelbarer Umgebung und auch in der Stadt selbst viel Grün und mit dem Neuseenland nun auch seit einiger Zeit viel Wasser. Wenn ich nicht irgendwann wegziehen muss, möchte ich einfach für immer hierbleiben.

Vielen Dank.

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