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Dr. Niklas Häusle fasziniert, wie "enorm" der gesellschaftliche Einfluss von Versicherungen ist. Sie hätten das Potenzial, ganze Gesellschaften widerstandsfähiger zu machen, sagt er. Besonders spannend findet er es, Lösungen für einen effizienten Risikotransferprozess zu entwickeln, um der Bevölkerung mehr Schutz zu bieten. Seit dem 1. November ist Niklas Häusle als Juniorprofessor für Versicherungsbetriebslehre an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät tätig. Im Interview beschreibt er nicht nur seine Faszination für dieses Forschungsgebiet, sondern auch seine Vorhaben in der Lehre.

Was haben Sie studiert – und wo?

Ich habe meinen Bachelor und Master in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Ulm gemacht und mein Doktorat in Finance an der Universität St. Gallen (HSG) abgeschlossen.

Was waren im Anschluss Ihre wichtigsten beziehungsweise Ihre letzten beruflichen Stationen?

Neben einem Praktikum in der Versicherungsindustrie habe ich einen Forschungsaufenthalt an der University of Pennsylvania (USA) absolviert und war als Projektleiter am Institut für Versicherungswirtschaft der HSG angestellt.

Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet und was sind Ihre Schwerpunkte?

Mich fasziniert an meinem Forschungsgebiet, wie enorm der gesellschaftliche Einfluss von Versicherungen ist. Versicherungen haben das Potenzial, nicht nur Einzelpersonen, sondern ganze Gesellschaften widerstandsfähiger zu machen, indem sie finanzielle Sicherheit und Stabilität bieten- – doch genau diese Stabilität wird durch verschiedene Trends zunehmend herausgefordert. Im Bereich der Klimarisiken zeigt sich beispielsweise, dass durch verstärkte Extremwetterereignisse die Versicherbarkeit an ihre Grenzen stößt und dringend innovative Lösungen gefordert sind. Besonders spannend finde ich es, in unserer dynamischen, immer unberechenbareren Welt nicht nur die Risiken zu verstehen, sondern auch Lösungen zu entwickeln, die den Risikotransferprozess effizienter machen und Schutz für die Bevölkerung bieten. Technologische Fortschritte können dabei entscheidend helfen, solche Lösungen wirkungsvoll umzusetzen.

Haben Sie sich für Ihre Tätigkeit an der Universität Leipzig ein bestimmtes Forschungsziel gesetzt? Welches?

Tatsächlich sogar zwei. Auf der Seite der Klimarisiken ist der Risikotransferprozess an die Kapitalmärkte stark durch Friktionen geprägt. Ich möchte gerne analysieren und verstehen, wie man diesen Transferprozess aus ökonomischer Perspektive besser gestalten könnte. Auf der Digitalisierungsseite möchte ich zum Beispiel die Wohlfahrtseffekte untersuchen, wenn Versicherungen zukünftig ihre Prämien durch künstliche Intelligenz berechnen lassen und wie digitale Ökosysteme optimale Anreize für Prävention schaffen können.

Würden Sie bitte kurz einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?

Wichtig ist mir, neben der inhaltlichen Wissensvermittlung den Studierenden auch datengestützte Denkweisen und moderne Analysemethoden beizubringen, damit sie in unserer schnelllebigen Welt möglichst lange von ihrem erworbenen Wissen profitieren können. Inhaltlich möchte ich vor allem Schwerpunkte in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung setzen, die sich über die gesamte Wertschöpfungskette erstrecken.

Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…“

… eine spannende Möglichkeit, mich zu entfalten und sowohl in der Forschung als auch in der Lehre zu wirken.

Antworten Sie gern mit persönlichem Bezug oder allgemein: Welche Entdeckung, Erfindung oder Erkenntnis wünschen Sie sich in den nächsten zehn Jahren?

Bakteriophagen zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen, mRNA-basierte Gentherapien, bemannte Marsmissionen und die Weiterentwicklung von Weltraumteleskopen über das gesamte elektromagnetische Spektrum hinweg.

Welche Hobbys haben Sie?

Wandern und Holzarbeiten.

Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.

Verraten Sie uns bitte noch wann und wo Sie geboren sind?

1997 in Deutschland.

Vielen Dank.

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