Von Bechers mittlerweile 21-jähriger Tochter kam vor Jahren einmal die Frage: „Was machst du eigentlich genau an der Uni?“ Seine spontane Antwort: „Kaffeetrinken. Ich gehe jetzt mit einem Professor Kaffee trinken.“ Er erklärte ihr, dass dies eine Art des Netzwerkens sei und manchmal eben auch Arbeit sein könne. Der Name Dominik Becher ist nicht nur mit dem Studium universale untrennbar verbunden, auch mit der Kinderuni und dem Regionalwettbewerb Jugend forscht. Obendrein gibt der studierte Anglist, Literatur- und Theaterwissenschaftler auch als Dozent Lehrveranstaltungen, derzeit am Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung (ZLS) im Digitalen Klassenzimmer. „Beim vielen Netzwerken und Organisieren brauche ich den Kontakt zu den Studierenden, als Bodenhaftung. Außerdem kann ich in der Lehre etwas jugendliche Energie wie ein Vampir aufsaugen“, erzählt er mit einem Augenzwinkern. Die Universität Leipzig sei für ihn ein Ort, „an dem es auch nach dieser langen Zeit noch unglaublich viel zu entdecken gibt und der mich jung hält“.
Damit meint er vielleicht unter anderem auch die Schafsherde, die er für die Kinderuni auf dem Lehr- und Forschungsgut Oberholz gefilmt hat, Prof. Meijers Quantencomputer, den er mal im Rahmen eines Projektantrages besichtigen durfte, seine Dienstreisen in Schulen auf dem Land, wo er gerade Lehrkräften das Thema künstliche Intelligenz näherbringt, sein Engagement für das Mitmach-Museum Inspirata, das er in der Lehrer:innenbildung als außerschulischen Lernort empfiehlt, oder aber sein Mitwirken an den Runden Tischen Nachhaltigkeit. „Mein Kopf ist voller Ideen für die Zukunft“, berichtet Dominik Becher.
Vision vom Science Center als außerschulischen Lernort
Eine dieser Visionen ist die Etablierung eines Science Centers als außerschulischen Lernort und Schnittstelle der Leipziger Wissenschaften zum jüngsten Nachwuchs, basierend auf der Inspirata und in Zusammenarbeit mit allen Wissenschaftler:innen und Einrichtungen der Stadt, die die Vision teilen möchten. Das Mitmach-Museum auf der Alten Messe, das in Leipzig sicher die meisten Schüler: innen und Lehrkräfte kennen, ist neben vielen anderen Dingen sein Steckenpferd. Dominik Becher ist dort im Vorstand tätig und widmet diesem außerschulischen Lernort, wo Kinder und Jugendliche für MINT-Fächer begeistert werden, im Wintersemester 2024/25 des Studiums universale einen Vortrag. Diesmal geht es übrigens in dem Zyklus um die „Leipziger Wissensspur“. „Durch das Studium universale bin ich selbst ein wenig Universalist geworden“, stellt er fest. Dann zählt Becher nur einige Themenkomplexe der Vorlesungsreihe auf: Weltraum, Schule, Zeit, Klimawandel, Künstliche Intelligenz, Demokratie. Seit dem ersten Zyklus im Jahr 1992 baut das Studium universale Brücken über die Gräben zwischen den Disziplinen und, so hofft er, inspiriert zum Blick über den Tellerrand der Fachbereiche und Institutionen.
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