Neben der Literaturwissenschaft sind auch Komparatistik und kulturelle Übersetzung wichtige Schwerpunkte ihrer Arbeit, die sich auch in den Seminaren widerspiegeln. Gaidash, die bisher an insgesamt fünf verschiedenen Universitäten in Kiew lehrte, promovierte zu dramatischen Texten von Schriftstellerinnen aus dem amerikanischen Raum. In ihrer Habilitation erforschte sie die Thematik des Alterns in dramatischen Texten der US-Literatur. Dabei zog sie Vergleiche zu Texten aus der Ukraine und anderer europäischer Länder.
Prof. Dr. Anna Artwińska vom Institut für Slavistik freut sich, dass ihre Kollegin in Leipzig ist: „Das vielseitige Forschungsprofil ist der Grund, warum Anna Gaidash ein großer Gewinn für die Universität ist: Sie ist Amerikanistin, bringt aber auch Expertise für ukrainische und russische Literatur mit. Sie bereichert das Angebot der Ostslawistik und bringt eine andere Perspektive auf Bekanntes mit. Vielleicht erweisen sich die Lehrveranstaltungen auch für Studierende der Amerikanistik und anderer Philologien als interessant", so Artwinska.
Anna Gaidash sagt: „Wir versuchen Brücken zu bauen: zwischen Kulturen, Mentalitäten“. Die Sprache sei dabei ein wichtiges Instrument. Ihr gefalle es sehr, ihre Muttersprache und die ukrainische Literatur in Deutschland zu lehren – „besonders die aktuellen Sprachentwicklungen und die Feinheiten der Sprache, die man in Lehrbüchern nicht so findet, die aber in der aktuellen Literatur präsent sind“, sagt sie. Im Sommersemester war Gaidash bereits Lehrbeauftragte für Ukrainisch am Institut. „Mir hat das sehr viel Spaß gemacht. Da in der Ukraine die meisten Studierenden Ukrainisch sprechen, habe ich dort selbst nicht die Sprache gelehrt. Daher war dies hier auch ein Novum für mich.“
Anna Artwińska hofft, dass Lehrangebote zur Ukrainistik langfristig an der Universität etabliert werden können: „Es wäre wünschenswert, wenn man sich an der Ostslawistik entweder auf die russische oder auf die ukrainische Sprache, Literatur und Kultur fokussieren könnte. Ich bin mir zudem sicher, dass die Ukrainistik auch für Studierende der Polonistik vom Interesse sein könnte, denn Polen und Ukraine verbindet eine lange und nicht unkomplizierte Geschichte.“
Die Gastprofessur wird von der Universität Leipzig und der Landesrektorenkonferenz Sachsen finanziert. Der Antrag auf die Gastprofessur geht auf die Initiative von Professorin Artwińska zurück.
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