Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Studienzeit in Leipzig?
Leipzig ist eine wunderschöne Stadt und wird immer in meinem Herzen bleiben. Mir bleiben sowohl an der Sportwissenschaftlichen als auch an der Medizinischen Fakultät innerhalb von zehn Studienjahren (2003-2013) viele Orte und Veranstaltungen in Erinnerung. Ob das Event des Turn-Vierkampfes in der Schärtnerhalle, der Präperierkurs in der Anatomie oder die zwischenmenschlichen Begegnungen in diversen Hörsälen. Und: Studienzeit heißt ja nicht nur studieren. WG-Partys oder Feiern im TV-Club, STUK, Werk 2 oder beim DHfK-Fasching bleiben ebenfalls im Gedächtnis. Für mich gibt es auch viele Bezüge zum Fußball. Als DFB-Stützpunkttrainer in der Sportschule Abtnaundorf, als Spieler bei Rotation Leipzig, als Profiltrainer am Sportgymnasium oder als Cheftrainer beim FC Sachsen Leipzig. Das war schon top. Und: In der Littstraße, im Nachbarhaus unserer Tom-Daniel-Arvid-WG, habe ich meine Frau kennengelernt. Somit kann ich hier auch „DANKE“ sagen.
Kurzum: Mei Leipzsch lob'sch mir. Das kann ich nur bestätigen!
Welche Bedeutung hat die Uni Leipzig heute für Sie?
Die Uni Leipzig war der Grund, warum ich nach Leipzig gekommen bin. Und ich bin dankbar, dass ich an dieser wunderbaren Alma mater Lipsiensis studieren durfte. Heute habe ich zwar keine direkten und alltäglichen Verknüpfungspunkte mehr, aber ich komme stets gerne in die Stadt zurück. Vor einigen Wochen habe ich erst mit einem Freund die Mensa am Park gegenüber der Moritzbastei besucht und an einer Führung durch die Räumlichkeiten der altehrwürdigen DHfK teilgenommen.
Welche weit verbreiteten Missverständnisse über Fitness und Gesundheit möchten Sie mit Ihrem Buch „Die Fitness-Lüge“ aufklären?
Die Gleichsetzung von Fitness/Sport und Gesundheit ist für mich der Aufhänger meines Buches „Die Fitness-Lüge“. Das Versprechen der Fitnessindustrie, starke Muskeln schützen uns vor Krankheiten, ist falsch. Der Spruch „Ein starker Rücken kennt keinen Schmerz“ ist ein Irrglaube. Der Sixpack als Symbol ist der falsche Weg. Ich stelle Irrtümer über Gesundheit und Fitness vor und liefere Vorschläge, wir wir es besser machen können. Das ist jedoch nur ein Teil meines Buches.
Ich habe die Faszien-Orthopädie, eine Erweiterung in der Medizin, entwickelt und stelle erstmalig dieses Konzept vor. Ich verdeutliche, für jede und jeden sehr gut verständlich, die enorme Bedeutung der Faszie und die Notwendigkeit der richtigen Bewegung. Ich erläutere, wie wir die Kraft der Faszie nutzen und ein Leben lang schmerzfrei und geschmeidig bleiben.
Wie haben Ihre Erfahrungen in den Bereichen Sportwissenschaft und Humanmedizin Ihre Perspektive auf Fitness und Gesundheit geprägt?
Die Erfahrungen, die ich in den Bereichen Sportwissenschaft und Humanmedizin im Studium gesammelt habe, sind enorm bedeutsam für mich. In der Faszien-Orthopädie verbinde ich diese mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Faszie sowie „älteren“ Konzepten von Osteopathie, Rolfing, Feldenkrais und der Alexander-Technik. Und natürlich fließen auch persönliche Erlebnisse als Leistungssportler, als Trainer, als Ärztlicher Leiter der Schmerztherapie bei Liebscher& Bracht und als Chefarzt einer Rehaklinik mit ein. Im Buch „Die Fitness-Lüge“ kommen auch immer wieder persönliche Berichte vor.
Letztendlich geht es jedoch nicht nur um Wissen. Wissen ist wertvoll und eine entscheidende Basis. Weit mehr als das I-Tüpfelchen ist jedoch das eigene Können, sowohl als manuell arbeitender Therapeut, als auch als Bewegungsmediziner. Ich lebe mein Konzept täglich selbst, ich bin authentisch. Ich hatte chronische Schmerzen, jetzt habe ich nicht mal Verspannungen. Ich bin bereits um einiges älter als zu Studienzeiten, aber ich werde immer fitter und bewege mich immer besser. Der Mainstream geht von einem schrittweisen Verfall mit zunehmendem Alter aus. Ich denke und handele anders. Und mit dem Wissen über die Faszie können Sie das auch. Ich möchte inspirieren und die Möglichkeit der eigenverantwortlichen und unabhängigen Gesundheit allen Menschen nahebringen. Die Bewegungsqualität in den Vordergrund rücken und vor allem auch den Genuss.
Ich freue mich, wenn mir dies mit meinem Buch „Die Fitness-Lüge“ gelingt.
Kommentare
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Hallo, tolle Werbung für ein Buch! Ist diese entwickelte "Faszien-Orthopädie, eine Erweiterung in der Medizin," denn bereits irgendwo wissenschaftlich publiziert oder validiert? Oder wo finde ich die "Einblicke in die aktuelle Forschung"? Viele Grüße!
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Arvid Neumann,
Vielen lieben Dank für Ihren Kommentar. Ich habe mich über Ihre Nachfragen gefreut. Im Beitrag geht es in meinen Augen vor allem um mich als Menschen und Alumnus, um meine Verbindung zur Alma mater lipsiensis und der Stadt Leipzig, meine Erkenntnisse aus dem Studium und wie ich diese für meine Zukunft genutzt habe. Werbung geht anders. Es gibt aktuell keine wissenschaftliche Publikation zum allgemeinen Begriff und zum weiten Feld der Faszien-Orthopädie. Die erste Publikation ist ein erzählendes Sachbuch mit dem Titel „Die Fitness-Lüge“ und ist erst am 14.10.2024 im DuMont Buchverlag erschienen. Über die Themen Faszie, Bewegung, Sport, Gesundheit, usw. gibt es dagegen schon zahlreiche validierte Erkenntnisse. Unter anderem liefert auch mein Buch Einblicke in die aktuelle Forschung. Viel Freude beim Lesen!
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K. Schmieder,
Vielen Dank für den interessanten Beitrag! Es ist immer wieder schön, über die verschiedenen Lebenswege Leipziger Alumni zu lesen. Zum Thema: Sicher ist die Wortschöpfung "Faszien-Orthopädie" neu, allerdings ist deren Grundlage - die Faszientherapie - seit Jahren als Theorie und Praxis in Deutschland bekannt, wie Sie auch in Ihrer Antwort konzedieren. In etablierten Faszienzentren in Leipzig selbst, in Dresden, im Erzgebirge und im Harz wird sie seit langem aufklärend, helfend und erfolgreich angewendet. (Die Diskreditierung von Werner Kiesers Aussage sollte argumentiert und kontextualisiert werden, aber das liest man dann sicher im Buch. Atrophierte und schwache Muskeln sind besonders im Alter und bei Krankheit immer ein Problem - wenn nicht sogar DAS Problem.) Herzlich, K. Schmieder
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