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Dr. Kerstin Grätz hat seit dem 1. August 2023 die Leitung der Verwaltung der Medizinischen Fakultät dauerhaft übernommen, nachdem sie das Amt anderthalb Jahre kommissarisch innehatte. Sie vertritt damit den Kanzler der Universität Leipzig für den administrativen Bereich der Medizinischen Fakultät. Im Interview spricht Sie über ihre Ziele, die strukturelle Besonderheit der Medizinischen Fakultät und die persönliche Verbindung zur Universität.

Dr. Grätz, anderthalb Jahre klingt ein bisschen nach „drum prüfe gut, wer sich ewig bindet“. Sind Sie so eine Gründliche?

So könnte man das interpretieren. Zunächst bin ich sicher eine, die sich einen guten Überblick verschafft über die Vielfalt und Komplexität einer Aufgabe und ihrer Querverbindungen. Vielleicht ist das die Chemikerin in mir. Außerdem hieß es ja auch, meine Arbeit als Leiterin im Forschungsreferat aufzugeben, die ich wirklich sehr gerne mit einem kompetenten und hochmotivierten Team gemacht habe. Dann konnte ich zu meiner Freude in der neuen Position erleben, wie viel Kompetenz und Motivation in den unterschiedlichsten Verwaltungsbereichen vorhanden ist. Aus der neuen Perspektive habe ich allmählich ein Gesamtbild von einer Verwaltung erhalten, die an vielen Stellen sehr effektiv und lösungsorientiert arbeitet – und das zudem wohl auch gerne mit mir. Das war ausschlaggebend.

Die Medizinische Fakultät wird als einzige der insgesamt 14 Fakultäten der Universität Leipzig von einer Verwaltungsdirektion geführt. In den anderen Fakultäten stehen Dekanatsrat oder Dekanatsrätin der Verwaltung vor. Worin liegt der Unterschied?

Seit ihrer Gründung im Jahr 1415 existiert die Medizinische Fakultät in einer eigenen Organisationsform. Als eine der größten Fakultäten der Universität Leipzig, unter anderem mit über 100 Professuren, haben wir einen eigenen Landeszuschuss, um unsere Aufgaben in Forschung und Lehre zu erfüllen, und kooperieren eng mit dem Universitätsklinikum. Damit verbunden sind besondere Regelungen und Vorgaben. Um dem gerecht zu werden, hat sich eine eigene Verwaltungsstruktur etabliert. Entscheidungsgremien der Fakultät sind das Dekanat und der Fakultätsrat. Nach außen vertreten wird sie durch den Dekan und mich.

Welche Aufgaben sehen Sie in den nächsten Jahren auf die Medizinische Fakultät zukommen? Wo setzen Sie Schwerpunkte?

Aktuell beschäftigt uns die möglicherweise bevorstehende und intensiv diskutierte Änderung der Approbationsordnung für Ärztinnen und Ärzte. Das hat dann auch erhebliche Auswirkungen auf das Medizinstudium. Ein Schwerpunkt für die Verwaltung ist, die Digitalisierung weiter voranzubringen, mit der natürlich auch zahlreiche Prozesse und Schnittstellen optimiert werden müssen. Und wenn wir dann noch bei steigenden Studierendenzahlen, stetig wachsenden Forschungsprojekten und einigen Bauvorhaben weiterhin eine verlässliche und solide Verwaltung des Ganzen hinbekommen, können wir zufrieden sein.

Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…“

… zunächst einmal ein wesentlicher Grundstein und Begleiter meines Arbeitslebens vom Studium bis jetzt. Vor allem aber ein Ort inspirierender Diskussionen, hochrelevanter Forschung und exzellenter Ausbildung. Ich bin immer wieder begeistert, wie die Universität das Stadtbild Leipzigs prägt.

Antworten Sie gern mit persönlichem Bezug oder allgemein: Welche Entdeckung oder Erfindung wünschen Sie sich in den nächsten zehn Jahren?

An unserer Fakultät wird in vielen Bereichen auf exzellentem Niveau geforscht – mein Wunsch wäre die Entwicklung von nachhaltigen und finanzierbaren Therapien in der Krebsmedizin und gegen neurodegenerative Erkrankungen und – darüber hinaus – möglichst bald einen Weg zu einer lösungsorientierten und sachlichen Diskussionsebene für global anstehende Probleme zu finden.

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