Was haben Sie studiert – und wo?
Ich habe Humanmedizin in Freiburg und Leipzig studiert und mein praktisches Jahr in Frankreich und Ghana verbracht. Zwischen Freiburg und Leipzig war ich für ein Forschungsjahr wegen meiner Doktorarbeit in Cleveland, Ohio. Zudem habe ich berufsbegleitend Public Health an der London School of Hygiene and Tropical Medicine studiert und 2014 meinen Master of Science in Public Health erhalten.
Was waren im Anschluss Ihre wichtigsten beziehungsweise Ihre letzten beruflichen Stationen?
Wichtige Stationen waren von 2006 bis 2009 meine Postdoc-Tätigkeit in der infektiologisch/immunologischen Grundlagenforschung in den USA am Baylor College of Medicine in Houston und an der University of Texas Medical Branch in Galveston. Im Anschluss daran war ich für ein Jahr Gastwissenschaftlerin am Tropeninstitut der Universidad Peruana Cayetano Heredia in Lima, Peru, um mein Projekt zur „Ernährung von Kindern während Durchfallerkrankungen“ durchzuführen. Darauf folgte von 2011 bis 2016 meine Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Universität Leipzig in verschiedenen Projekten, unter anderem zu Arbeitszufriedenheit und Burnout bei Ärztinnen und Ärzten. Seit 2017 bin ich am Gesundheitsamt Leipzig tätig, wo ich meine Ausbildung zur Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin absolviert habe und die letzten zwei Jahre das Sachgebiet Infektionsschutz/Impfstelle leitete.
Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet und was sind Ihre Schwerpunkte?
Ich bin fasziniert von Schnittstellen und der Kommunikation verschiedener Systeme miteinander, zum Beispiel der Wechselbeziehung zwischen Humanmedizin, Veterinärmedizin und Umweltbedingungen (One Health Konzept) und dem Einfluss von Lebensumständen und Verhalten auf die Gesundheit. Innerhalb meiner Professur liegt ein Schwerpunkt auf dem Etablieren einer Brücke zwischen Wissenschaft und öffentlichem Gesundheitsdienst, ebenfalls zwei sehr unterschiedliche Systeme.
Haben Sie sich für Ihre Tätigkeit an der Universität Leipzig ein bestimmtes Forschungsziel gesetzt?
Ich möchte praxisrelevante Fragestellungen, die sich aus der Tätigkeit im öffentlichen Gesundheitsdienst ergeben, in die Wissenschaft bringen. Zum Beispiel zur Verbreitung von Infektionserkrankungen und ihrer Prävention, aber auch zur psychischen Gesundheit von im Gesundheitswesen Tätigen. Umgekehrt möchte ich die wissenschaftliche Expertise im öffentlichen Gesundheitsdienst erweitern.
Würden Sie bitte kurz einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?
Ich möchte Studierenden das Thema Öffentliche Gesundheit näherbringen und sie für Prävention und Gesundheitsförderung begeistern.
Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…“
…der Ort, an dem ich meine Leidenschaft, eine Brücke zwischen öffentlichem Gesundheitsdienst und Wissenschaft zu schlagen, innerhalb eines hervorragenden Netzwerkes in die Tat umsetzen kann.
Welche Entdeckung, Erfindung oder Erkenntnis wünschen Sie sich in den nächsten zehn Jahren?
Ich wünsche mir, dass die Wichtigkeit des Themas Öffentliche Gesundheit auch weiterhin gesehen wird und dass sich die positive Entwicklung hin zu einem moderneren öffentlichen Gesundheitsdienst fortsetzt. Global wünsche ich mir, wie fast alle aktuell, dass ein friedvolles Miteinander gelingt.
Welche Hobbys haben Sie?
Ich lese gerne, gehe gerne ins Kino und auch sehr gerne ins Theater. Meine freie Zeit verbringe ich meist mit meinem Mann, unseren drei Kindern und unserem Hund, den wir seit kurzem haben.
Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?
„Ein Stück des Weges liegt hinter dir, ein anderes Stück hast du noch vor dir. Wenn du verweilst, dann nur, um dich zu stärken, nicht aber um aufzugeben“. Es ist von Augustinus von Hippo, wie ich für dieses Interview recherchiert habe.
Verraten Sie uns bitte noch wann und wo Sie geboren sind?
Ich wurde 1977 in Hamburg geboren.
Vielen Dank.
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