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Wie digitale Lehre gelingen kann, zeigen wir Ihnen anhand von ausgewählten Praxisbeispielen an unserer Universität. Marika Kandler ist für die Vorlesungsvorbereitung an der Fakultät für Chemie und Mineralogie zuständig und betreibt mit ihren Kolleginnen und Kollegen ein regelrechtes "Hörsaal-Studio".

Das Lehrangebot:

  • Studiengang: Bachelor und Master Chemie
  • Lehrveranstaltung/Modul: Vorlesungen und Kolloquien des gesamten Chemie-Studiengangs
  • Format: „Begonnen haben wir dieses Semester mit der Live-Übertragung von zwei Grundlagenvorlesungen aus dem Bachelorstudiengang Chemie. Da viele DozentInnen das Tafelbild in ihre Vorlesungen integrieren, war es für diese problematisch ihre Vorlesungen einfach in ihrem Büro zu halten. Da die Übertragung des Tafelbildes per Kamera sehr gut funktionierte, haben wir im Laufe des Sommersemesters Vorlesungen für insgesamt acht Module gestreamt. In der zweiten Vorlesungshälfte haben wir auch eine Experimentalvorlesungsreihe gestreamt, was technisch etwas aufwändiger war, aber einwandfrei funktioniert hat.“
  • Größe der Gruppe: Ein_e DozentIn, ein_e Studentische Hilfskraft zur Betreuung der Technik, 20-80 Stundierende im zugeschalteten Streamingportal
  • Verwendete Software, Technik, Hilfsmittel etc.: OBS (Aufnahmesoftware), BigBlueButton (Streamingportal), VSDC Free Video Editor (Schnittprogramm), Audacity (Tonaufnahmen), Studiomikrofon, Moodle, Capture-Link (Übertragung des Kamerabildes), 4k WebCam (für hochaufgelöstes Tafelbild), Canon Camcorder (Offine Backup-Kamera), Funkmikrofonset, 2-Kanalmixer (Tonübertragung per USB), i7-Standrechner und 3 Bildschirme, zwei Standrechner zum Bearbeiten der Videodateien, GoPro Hero 5 (Aufnahme von Experimenten)
  • Vorerfahrungen/Vorbilder: „Wir haben am Anfang vor allem von der technischen Erfahrung unserer stud. Hilfskräfte und Vereine profitiert. Sie haben uns teilweise Technik zur Verfügung gestellt und auch in Programme, wie OBS und das Übertragen von Ton eingewiesen. Ansonsten hieß die Devise: Sich in technische Problemstellungen einlesen und lernen durch ausprobieren.“
  • Vorteile: „Auch wenn die Studierenden nur von zu Hause aus an den Vorlesungen teilnehmen konnten, so haben wir zumindest ein wenig ‚Hörsaalfeeling‘ und Studienalltag erzeugen können. Durch ein stabiles technisches Set-Up wurden auch die DozentInnen immer routinierter, wenn auch das Publikum wegfiel. Wir haben viele positive Rückmeldungen von den Studierenden erhalten, dass das nachträgliche Zurverfügungstellung der Vorlesungen per Moodle einen durchaus positiven Lerneffekt hat. Schwierigere Vorlesungen können so noch einmal nachgearbeitet werden.“
  • Nachteile: „Auch wenn man ein fixes Set-Up hat, so ist es doch an mehreren Stellen anfällig und man muss die Vorlesungen ständig mit begleiten. Ohne eine technische Betreuung im Hintergrund geht es nicht. Ob Serverausfälle des Streamingportals oder plötzliches Herunterfahren des Rechners – alles ist möglich. Das stört den Vorlesungsbetrieb etwas, aber die DozentInnen haben all diese Pannen sehr entspannt gesehen. Ebenso ist die Nacharbeit mit sehr viel Aufwand verbunden: Erzeugung einer hohen Datenmenge, Datenmanagement, Schneiden und Rendern von Vorlesungen. Der zeitliche Aufwand einer Online-Vorlesung ist nicht zu unterschätzen.“

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