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Seit 2012 sind an der Universität Leipzig 930 Deutschlandstipendien vergeben worden: Kanzlerin Prof. Dr. Birgit Dräger blickte am 11. Mai im Paulinum - Aula und Universitätskirche St. Pauli gemeinsam mit Stifter:innen und Stipendiat:innen auf die Entwicklung des nationalen Stipendienprogramms seit der Einführung vor zehn Jahren zurück. Vom 15. Mai bis 15. Juni Juni können sich die Studierenden neu um die Deutschlandstipendien 2022/23 bewerben. Parallel dazu läuft die Einwerbung.

Vom Amerikanischen Generalkonsulat bis zum Zoo Leipzig haben sich in den vergangenen zehn Jahren 163 unterschiedliche Stifter im Deutschlandstipendium an der Uni engagiert. Friederike Rohland und Katja Hauser vom Team Beziehungsmanagement setzen in der aktuellen Stipendien-Akquise nicht allein auf Fortsetzung und Ausbau der Zusammenarbeit mit Firmen, die das Stipendienprogramm seit Jahren unterstützen. Zunehmend verstehen neben Apotheken auch neu in Leipzig angesiedelte Unternehmen das Deutschlandstipendium als eine Möglichkeit für das Fachkräfte-Recruiting und den strategischen Aufbau von Kooperationen mit Wissenschaft und Forschung. Relaxdays, detektor.fm oder Neue ZWL Zahnrad Werke Leipzig, die neu in das Stipendienprogramm eingestiegen sind, wollen den Deutschlandstipendiat:innen explizit realistische Einblicke in unterschiedliche Berufsfelder ihrer Studiengänge zu geben. In den „Tandem Stories“, dem Deutschlandstipendium-Podcast der Universität Leipzig, stellen sich Förder:innen und ihre Stipendiat:innen vor und erzählen ihre Geschichte(n).

Alumni und privaten Stifter:innen, von denen einige selbst auf ein erfolg- und ertragreiches Berufsleben zurückblicken können, ist auch ein weiterer Aspekt des Deutschlandstipendiums wichtig: die finanzielle Unterstützung talentierter Studierender vor dem Hintergrund herausfordernder Lebenssituationen. Einige Förder:innen pflegen aktiv persönliche Kontakte zu den Stipendiat:innen. Sie nutzen und schätzen das Deutschlandstipendium-Netzwerk der Universität. Anderen kommt es eher auf ein Deutschlandstipendium-Engagement per se an, das übrigens auch über kleinere Förder-Beträge als die jährlichen 1.800 Euro pro Stipendium möglich ist: Die Universitätsgesellschaft unterstützt das Stipendienprogramm durch die Möglichkeit von gewidmeten Mitgliedsbeiträgen oder durch Sammelstipendien aus Kleinspenden.

Nicht zuletzt kann das Deutschlandstipendium für eine zusätzliche Attraktivität des Uni-Studienangebotes sorgen. So fördern unterschiedliche Stiftungen gezielt Studierende aus MINT-Fächern, Lehramt-Studiengängen oder aus dem Stiftungszweck inhaltlich besonders naheliegenden Disziplinen. Einige Professor:innen engagieren sich mit ihren Deutschlandstipendium-Spenden für die Talente-Förderung in ihrer Fachrichtung und bieten den Studierenden damit zusätzliche Leistungsanreize.

Knapp 1,7 Millionen Euro haben die Stifter:innen seit 2012 in das Deutschlandstipendium an der Universität Leipzig investiert und damit einen Stipendienfond in Höhe von rund 3,4  Millionen Euro ermöglicht, denn die monatliche Fördersumme von 150 Euro wird vom Bundesforschungsministerium bekanntlich verdoppelt, so dass die Stipendiat:innen 300 Euro pro Monat bekommen.

Vom 15. Mai bis 15. Juni 2022 können sich die Studierenden um die Deutschlandstipendien für das kommende Studienjahr bewerben. Auch in der aktuellen Stipendien-Akquise ist zu beobachten: Für Medizin, Pharmazie, Veterinärmedizin sowie für alle Informatik-Studienrichtungen ist das Förder-Interesse am größten – ein Beleg dafür, dass die Universität mit ihrem auf die Daseinsvorsorge in Sachsen orientierten Studienangebot richtig liegt, wie die Kanzlerin beim Netzwerktreffen im Paulinum betonte.

„In diesem Jubiläumsjahr haben wir uns  sozusagen „ZEHN + 10“ vorgenommen“, so die Kanzlerin weiter: „Unsere aktuell 145 Stipendien wollen wir um mindestens zehn steigern…. Für Deutschlandstipendien in unseren geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Studiengänge sehe ich noch Potenzial und erinnere an die gesellschaftliche und auch wirtschaftliche Relevanz dieser Fächer“, betonte Dräger. Der Talententwicklung werde das neue Rektorat besondere Bedeutung schenken, das Deutschlandstipendium-Netzwerk diene als ein wichtiger Sensor: „Hier erfährt die Universität, was Unternehmen brauchen und suchen, hier bekommen Studierende Einblicke in die Arbeitswelt.“ Neue Deutschlandstipendien für das kommende Studienjahr werden also gern angenommen.

Das Treffen im Paulinum war für viele der aktuellen Stipendiat:innen und Stipendiaten Corona-bedingt die erste Gelegenheit für eine persönliche Begegnung. Die so wichtigen Netzwerk-Aktivitäten sollen am 30. Juni mit einem Deutschlandstipendium-Sommerfest im Botanischen Garten fortgesetzt werden.

 

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