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In der Serie „Ich forsche an der Uni Leipzig…“ stellen wir regelmäßig Nachwuchswissenschaftler vor. Woran forschen die Doktoranden und Postdocs der Universität Leipzig eigentlich? Was treibt sie an, und welche Stolpersteine lagen oder liegen noch auf dem Weg zum Doktortitel? Vorstellen möchten wir nicht nur spannende Forschungsthemen, sondern auch die Gesichter, die sich hinter ihnen verbergen. Für den heutigen Beitrag hat Anna Hasse unsere Fragen beantwortet. Sie promoviert am Felix-Bloch-Institut für Festkörperphysik zu Halbleiter-basierten Technologien.

Name: Anna Hassa
Alter: 29
Funktion / Fachgebiet: Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Halbleiterphysik
Mein Thema: UV-Photodetektoren-Arrays auf der Basis weitlückiger Oxide
Das habe ich studiert: Physik
An der Uni Leipzig seit: 2010

Leipziger Universitätsmagazin: Worum geht es bei Ihrem Dissertationsprojekt und was wollen Sie herausfinden?

Anna Hassa: Halbleiter-basierte Technologie ist aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken und wird unter anderem in Smartphones und Tablets verbaut. Der vorrangig verwendete Halbleiter Silizium stößt bei manchen spezielleren Anwendungsgebieten − wie der Detektion von UV-Strahlung − an seine Grenzen, wodurch Halbleiter mit großer Bandlücke in den Fokus rückten. Der transparente Halbleiter Galliumoxid ist dabei ein besonders vielversprechender Kandidat.

Auf diesem Material basierende Detektoren (Sensoren) sind aufgrund ihrer hohen Spannungsfestigkeit und thermischen Stabilität besonders widerstandsfähig. Die Herstellung der geplanten Detektoren ist dabei kostengünstig und kompakt realisierbar.
Im Rahmen meiner Dissertation habe ich verschiedene Eigenschaften von Galliumoxid untersucht sowie den Einfluss unterschiedlicher Parameter wie Temperatur, Druck und Zusammensetzung während der Herstellung.
Diese Untersuchungen haben mir Stück für Stück neue Erkenntnisse gebracht, welche vereinzelt veröffentlicht wurden. In naher Zukunft werde ich meine Dissertation einreichen.

Warum promovieren Sie gerade zu diesem Thema? Was treibt Sie an und was fasziniert Sie persönlich daran?

Insbesondere der Gedanke an die Einsatzmöglichkeiten in der Praxis treibt mich an. Beispielsweise werden die hergestellten UV-Detektoren nicht durch Sonnenstrahlung beeinflusst, wodurch sie besonders sensitiv gegenüber irdischen UV-Quellen sind. Dies bedeutet, dass mögliche UV-Quellen, wie beispielsweise besonders heiße Feuer durch Waldbrände, besser detektiert werden können. Auch die weiteren Anwendungsbereiche, wie etwa die Vermessung des Ozonlochs oder in der Hautkrebsvorsorge, spornen mich an.
Weiterhin finde ich es sehr interessant zu sehen und mitzuerleben, wie weit die Forschung der Halbleitertechnologie bereits ist und was noch alles möglich erscheint. Bei meiner praktischen Arbeit konnte ich Planung, Herstellung und Untersuchung selbstständig durchführen. Dieser praktische Aspekt der Tätigkeit ist aufgrund des Umgangs mit unerwarteten Ergebnissen sehr spannend und macht mir Spaß.

Welche Stolpersteine und Highlights begegnen Ihnen auf Ihrem Weg zum Doktortitel?

Wie nicht unüblich in der Forschung, ist bei der Bearbeitung dieses Themas nicht alles nach Plan verlaufen, weshalb ich immer mal wieder eine andere Abzweigung nehmen musste, um zum Ziel zu gelangen. Dies kann natürlich Energie kosten, bietet aber zugleich die Möglichkeit, in neue Themengebiete und Messmethoden einzutauchen, was mir immer wieder Freude bereitete. Ein besonderes Highlight während der Promotion war die Möglichkeit auf internationalen Konferenzen (USA) zu referieren und dadurch einerseits den Wissenschaftsstandort Leipzig zu repräsentieren und andererseits mit internationalen Wissenschaftlern in Kontakt zu treten und dabei „Land und Leute“ kennenzulernen.

Wie geht es nach der Promotion für Sie weiter?

Da bin ich mir noch nicht ganz sicher. Ich liebäugle eher mit einer Tätigkeit in der „freien“ Wirtschaft, bin aber einer universitären Tätigkeit nicht abgeneigt.

Womit verbringen Sie gern Ihre Freizeit?

Wenn ich nicht gerade im Zoo mein Patenerdmännchen besuche, dann bin ich meist in einem guten Buch versunken oder beim Lacrossetraining anzutreffen.

Haben Sie ein Lebensmotto? Wenn ja, welches?

Ein besonderes Motto habe ich nicht.

Vielen Dank.
Die Fragen stellte Katarina Werneburg.

 

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