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Neue Therapieansätze zu entwickeln, die zukünftig auch für die Behandlung von Patient:innen von Nutzen sind, das treibt Dr. Ulrich Hacker an. Als Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie hat er seit März 2024 die Professur für Translationale gastrointestinale Onkologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig inne. Seine translationale Forschung betreibt er in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI, dem Zukunftscluster SaxoCell sowie der Medizinischen Hochschule Hannover.

Was haben Sie studiert – und wo?

In Regensburg (Vorklinik) und an der Technischen Universität in München habe ich nach dem Abitur Humanmedizin studiert.

Was waren im Anschluss Ihre wichtigsten beziehungsweise Ihre letzten beruflichen Stationen?

Die wesentlichen Stationen für die klinische Ausbildung (Innere Medizin, Hämatologie und internistischer Onkologie) waren die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München sowie die Uniklinik in Köln, wo ich auch eine Zusatzweiterbildung zum Palliativmediziner durchlaufen habe. Stationen im wissenschaftlichen Bereich waren begleitend zur klinischen Tätigkeit vor allem die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Stefan Endres (Gastroenterologie, klinische Pharmakologie, LMU München) zur Forschung an pro-inflammatorischen Zytokinen bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sowie im Anschluss die Arbeit am Genzentrum der LMU München zur Entwicklung viraler Vektoren für die Gentherapie von Tumorerkrankungen basierend auf dem Adeno assoziierten Virus (AAV) und schließlich der Aufbau eines Forschungslabors zur Angiogeneseforschung in Köln.

Seit dem Wechsel nach Leipzig 2013 bin ich neben der klinischen Tätigkeit als Oberarzt für die translationale onkologische Forschung im Universitären Krebszentrum, UCCL, zuständig. Seit 2016 bin ich Mitglied der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät, MF, und habe die Aufgabe, Forschungsprojekte und klinische Studien aus meinem Fachbereich mit Blick auf die ethischen Aspekte zu beurteilen. Aktuell bin ich auch zentral in den Aufbau eines Zentrums für personalisierte Medizin eingebunden. 

Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet und was sind Ihre Schwerpunkte?

Das Faszinierende an der Onkologie ist sicher die intensive Interaktion mit den Patientinnen und Patienten und der zum Teil rasante Fortschritt, an dem man in diesem Bereich teilhaben darf. Auf der anderen Seite gibt es aber auch noch viele ungelöste oder schwer zu adressierende Probleme, deren Überwindung zukünftig zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten in meinem Kerngebiet, den gastrointestinalen Tumoren, beitragen kann. Mein Ziel ist es, neue Therapieansätze zu entwickeln, die zukünftig auch für die Behandlung von Patientinnen und Patienten von Nutzen sein könnten.

Somit ergibt sich ein direkter Bezug auch zur Forschung. Mein wissenschaftlicher Schwerpunkt im Bereich der klinischen Forschung liegt dabei im Bereich des Darmkrebses mit einem breiten Studienprogramm am Standort. Daneben werden translationale Forschungsthemen bearbeitet. Im Forschungslabor, welches am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI angesiedelt ist, werden virale Vektoren basierend auf dem Adeno assoziierten Virus (AAV) zum Einsatz für die zelluläre Immuntherapie von Tumoren entwickelt. Der Schwerpunkt liegt hier unter anderem auf natürlichen Killerzellen im Rahmen des Verbundprojektes SaxoCell. Diese Forschungsarbeiten erfolgen dabei in enger Kooperation mit Prof. Dr. Hildegard Büning von der Medizinischen Hochschule Hannover, wo ich auch einen Status als Gastwissenschaftler am Institut für Experimentelle Hämatologie habe.

Haben Sie sich für Ihre Tätigkeit an der Universität Leipzig ein bestimmtes Forschungsziel gesetzt? Welches?

Ein wesentliches Ziel ist es, die immunonkologischen Therapieansätze, die in unserem Labor entwickelt werden, weiter zu optimieren und mittelfristig auch in der Klinik im Rahmen von Studien zu evaluieren. Auch die Entwicklung des Zentrums für personalisierte Medizin (ZPM) ist mir ein wichtiges Anliegen für die Zukunft.

Würden Sie bitte kurz einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?

Für den Master-Studiengang „Clinical Sciences & Translational Medicine“, der durch das Zentrum für Klinische Studien der MF der Universität Leipzig angeboten wird, konzipiere ich seit Jahren die Module zur translationalen Onkologie. In der Lehre wird darüber hinaus die Einführung von Inhalten zur personalisierten Medizin/Präzisionsonkologie immer wichtiger, und in diesem Bereich möchte ich einen Beitrag leisten.

Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…“

... eine sehr traditionsreiche Institution, die ein sehr gutes Umfeld bietet für wissenschaftliche Interaktionen, die von immensem Wert sind für die Umsetzung der gesetzten Ziele.

Welche Hobbys haben Sie?

Wandern, Radfahren, Fotografieren, klassische Musik hören, Kunstausstellungen besuchen.

Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?

 Die Probleme identifizieren und nach einer Neuorientierung realistische Ziele konsequent weiterverfolgen.

Verraten Sie uns bitte noch wann und wo Sie geboren sind?

In Bayreuth im Jahr 1966.

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