Leipziger Universitätsmagazin: Professor Pentzold, woher kommen Sie und was haben Sie studiert?
Prof. Dr. Christian Pentzold: Ich bin im Erzgebirge aufgewachsen, war Schüler in Schwarzenberg und habe ab 2001 in Chemnitz und später in Stirling, Schottland, Medien- und Kommunikationswissenschaft studiert.
Was waren Ihre wichtigsten beruflichen Stationen?
Ich habe als Stipendiat der Studienstiftung an der TU Chemnitz promoviert. Dabei habe ich einen Teil meiner Zeit am Oxford Internet Institut der University of Oxford und am Berkman Klein Center for Internet & Society an der Harvard Law School verbracht. Ab 2012 war ich Associated Researcher am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft in Berlin und bin 2015 als Visiting Postdoctoral Fellow ans King’s College London gegangen. 2016 wurde ich zum Juniorprofessor für Kommunikations- und Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt Mediengesellschaft an die Universität Bremen berufen, drei Jahre danach bin ich einem Ruf auf die Professur für Kommunikations- und Medienwissenschaft an die TU Chemnitz gefolgt, bevor ich zum jetzigen Wintersemester 2020/21 nach Leipzig gewechselt bin.
Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet? Was sind Ihre Schwerpunkte?
In meiner wissenschaftlichen Arbeit gehe ich davon aus, dass medienvermittelte Kommunikation ein ganz zentrales Fundament moderner Gesellschaften ist – wir leben in Mediengesellschaften. Entsprechend haben wir es in der Forschung zum einen mit grundsätzlichen Fragen des kommunikativen Verstehens und Verständigens sowie der medialen Vermittlung zu tun. Zum anderen beschäftigen uns sehr aktuelle Phänomene wie Fake News, Internet Memes oder Shitstorms. Die Schwerpunkte meiner Forschung liegen mittelfristig im Bereich Mensch-Maschine-Kommunikation, in der Untersuchung des journalistischen Umgangs mit Zukunftsprognosen sowie in der Beschäftigung mit internetbasierter Kooperation und Freiwilligenarbeit.
Haben Sie sich für Ihre Tätigkeit an der Universität Leipzig ein bestimmtes Forschungsziel gesetzt? Welches?
Ein klares Ziel ist, in den genannten Bereichen inhaltlich-forscherisch weiterzukommen, etwa wenn es um die Bestimmung von Erfolgsfaktoren von Online-Zusammenarbeit oder um den gelingenden alltäglichen Einsatz von Konversationsassistenten wie Alexa oder Siri geht. Das sollte sich auch in entsprechenden Publikationen dokumentieren. Darüber hinaus würde ich gern verstärkt im Bereich Wissenschaftskommunikation aktiv werden, also der öffentlichen Darstellung und Diskussion wissenschaftlich gewonnener Einsichten.
Können Sie uns kurz einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?
Ich freue mich darauf, mich in die Internationalisierung der Lehre einzubringen und, damit verbunden, Angebote englischsprachiger Kurse zu machen. Außerdem liegt mir viel an Formaten forschenden Lernens.
Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…“
… ein neues Arbeitsumfeld, auf das ich sehr gespannt bin.
Welche Hobbys haben Sie?
Wenn die Zeit bleibt, dann ziehe ich meine Laufschuhe an, oder ich besuche Kunstgalerien, oder ich lese Gartenbücher – in Ermangelung eines eigenen Gartens, der wohl erstmal Zukunftstraum bleibt.
Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?
Leider nein!
Verraten Sie uns bitte noch Ihr Alter?
39.
Vielen Dank für das Gespräch.
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