Mit dem Familiennamen Kautsky verbindet der Chemiker die herausragenden Leistungen des Hans Kautsky (1891-1966), der von 1936 bis 1945 als Professor für Anorganische Chemie an der Universität Leipzig wirkte und mit der nobelpreiswürdigen Entdeckung des „Singulett-Sauerstoffs“, dem nach ihm benannten „Kautsky-Effekt“ und der pionierhaft betriebenen Siliciumchemie Chemiegeschichte geschrieben hat. Der Kunsthistoriker schätzt die Gemälde und Theaterdekorationen des tschechischen Künstlers Johann Baptist Wenzel Kautsky (1827-1896), seines Sohnes Hans Josef Wilhelm Kautsky (1864-1937) und Enkels Robert Kautsky (1895-1962), die beide als Maler und Bühnenbildner an der Wiener und Berliner Staatsoper erfolgreich wirkten. Zusammen mit den in unserer Zeit erfolgreich in Schweden wirkenden Meeresbiologen und Geologen gehören alle einer „Großfamilie“ an, die das wissenschaftliche und kulturelle Leben in Europa beeinflusst und bereichert haben. Die gesellschaftspolitische Familien-Linie des Karl Kautsky (1854-1938) sei erwähnt.
In der Person des Chemikers und Künstlers Hans Kautsky vereinen sich beide Richtungen, denn dieser sollte wie Vater und Großvater ebenfalls die bildende Kunst zu seinem Lebenszweck machen. Er schuf seit seiner Jugend bis ins hohe Alter hinein beachtliche Kunstwerke. So lag es nahe, dass sich die gemeinsamen Interessen des Chemikers und des Kunsthistorikers an dieser Persönlichkeit bündelten. Dabei half der glückliche Umstand, dass der Sohn von Hans Kautsky, ebenfalls Chemiker, viele originale Dokumente unter anderem dem Archiv der Fakultät für Chemie und Mineralogie der Universität Leipzig überließ und auch gemeinsam hier ausgerichtete, den Kautskys gewidmete Kunstausstellungen im Botanischen Garten (2005) bzw. im Universitätsarchiv (2008) genutzt werden konnten.
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