Im linken Schaufenster ist Kaiser Nero (37–68 n. Chr.), der unter den römischen Kaisern eine Sonderstellung einnimmt, gleich durch drei Gipsköpfe dargestellt. Es handelt sich um Abgüsse zeitgenössischer Originale aus Marmor (links und mittig) und Bronze (rechts).
Zu Ehren Kaiser Neros wurde in seinem Palast im alten Rom, der Domus Aurea, die größte Bronzestatue des Altertums errichtet. Mit einer Höhe zwischen 30 und 36 Meter – zum Vergleich: die Freiheitsstatue in New York misst 45 Meter – stellte die riesenhafte Statue Nero als Sonnengott dar. Von der schon in der Spätantike zerstörten Statue blieb bis ins 20. Jahrhundert der gewaltige Sockel, ein Quadrat von 8 Metern Seitenlänge, übrig. Mussolini ließ ihn 1936 abtragen.
Die Residenz Neros in Rom hob sich mit ihrer Größe von rund 70 Hektar und der luxuriösen Ausstattung deutlich von vorherigen kaiserlichen Wohnanlagen ab. Vom römischen Schriftsteller Sueton (um 70–122 n. Chr.) ist eine spöttische Äußerung des Kaisers überliefert: „Als er [Nero] dieses Gebäude nach seiner Fertigstellung einweihte, war er so zufrieden, dass er sagte, jetzt fange er doch endlich an, wie ein Mensch zu wohnen!“
In den beiden anderen Schaufenstern der Galerie werden Bildnisse der Kaiser Marc Aurel (121–180 n. Chr.), Vespasian (9–79 n. Chr.), Hadrian (76–138 n. Chr.) und Claudius (10 v. Chr.–54 n. Chr.) mit ausführlichen Erklärungen vorgestellt. Die zur Weltliteratur zählenden Selbstbetrachtungen Marc Aurels sind auch heute noch lesenswert.
Nach der Aufhebung der Corona-bedingten Schließungsmaßnahmen sind Sie herzlich eingeladen, den Studiensaal in der Ritterstraße 14 und die Räume des Antikenmuseums in der Alten Nikolaischule (Nikolaikirchhof 2) zu besuchen.
Kommentare
Keine Kommentare gefunden!