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Viele Erfolgsstorys wurden in den vergangenen elf Jahren im Bereich Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs geschrieben. Neben dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) gab es auch andere Entwicklungen, die die Alma mater in Zukunft prägen.

„Das Flaggschiff, das man nennen muss, ist das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) mit unseren Partneruniversitäten Halle und Jena. Dieser Erfolg zeigt den langen Atem, die Ausdauer und die Genialität der beteiligten Forscherinnen und Forscher“, sagt Prorektor Prof. Dr. Erich Schröger. Er spricht von einer „Erfolgsstory“, wie sie selten anzutreffen ist. Hier, betont er, sei eine neue Forschungsdisziplin ins Leben gerufen worden. An den iDiv-Standorten Leipzig, Halle und Jena komme weltweit keiner mehr vorbei.

Forschungsprofil weiterentwickelt und geschärft

„Prägend für die Entwicklung der Universität war die Schärfung unseres Forschungsprofils“, so Schröger, der die Neuausrichtung in diesem Bereich von seinem Amtsvorgänger Prof. Dr. Matthias Schwarz übernahm. In einem Bottom-up-Prozess hatte das Rektorat 2013 die Weiterentwicklung angestoßen: Zunächst reichten die Fakultäten Vorschläge für Forschungsverbünde ein, die von einer externen Expertenkommission begutachtet wurden. Sie identifizierte Schwerpunkte in den Geistes- und Sozialwissenschaften, den Naturwissenschaften einschließlich Mathematik und Informatik sowie den Lebenswissenschaften einschließlich Medizin. Gleichzeitig gab die Kommission klare strategische Empfehlungen. „Das Ergebnis dieses Prozesses sind die drei strategischen Profilbereiche und neun Forschungsprofilbereiche, die bis heute die Leitplanken in der Forschung bilden“, bilanziert der Prorektor.

Tenure-Track-Professuren bringen wissenschaftlichen Nachwuchs nach Leipzig

Ein weiterer Erfolg des vergangenen Jahrzehnts sind die 22 Tenure-Track-Professuren, die die Universität Leipzig eingeworben hat. Dafür stellt der Bund insgesamt knapp 21 Millionen Euro zur Verfügung und bietet dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine verlässliche berufliche Perspektive. „Indem wir junge Kolleg:innen berufen, erhöhen wir insgesamt die Variation des Alters und können die besten Köpfe schon früh an uns binden“, erklärt der Prorektor. Für ihn ist das Leipziger Tenure-Track-Programm das „Sahnehäubchen“ der Nachwuchsförderung, das die Berufungspolitik deutlich bereichert hat. Die Tenure-Track-Professur sei an der Universität Leipzig strukturell fest verankert und ergänze als zusätzlicher Karriereweg die bisher bestehenden Wege zur Professur.

RAL und Pre-Doc-Awards aus der Uni-Schatzkiste

Zweifellos gehören auch der Pre-Doc-Award und die Research Academy (RAL) zu dieser Uni-Schatzkiste in Sachen Nachwuchsförderung. Innovativ sei der Pre-Doc-Award, mit dem die Universität Leipzig Studienabsolvent:innen zur Vorbereitung einer Promotion fördert. Sie entwickeln gemeinsam mit einem:r PostDoc ein Dissertationsprojekt und versuchen Drittmittel zu akquirieren. Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wurden weitere uniinterne Programme wie Flexfond und LE4YOU geschaffen.

Künftig soll die RAL, die bisher als „Eliteschmiede“ eher in Verbundprojekten forschenden Doktoranden:innen mit ohnehin schon guten Voraussetzungen vorbehalten war, auch für andere Nachwuchsforschende geöffnet werden. „Wir wollen die RAL für alle Doktoranden zugänglich machen – unter der Bedingung, dass sie eine Betreuungsvereinbarung abschließen“, berichtet Schröger. Das passiere aber nicht auf Kosten der Elite: „Wir setzen weiterhin auf Graduiertenschulen für Promovierende, die über Einzel- oder Verbundprojekte gefördert werden“.
Hauptzielgruppe des von Schrögers Amtsvorgänger Schwarz verabschiedeten Personalentwicklungskonzepts ist ebenfalls der wissenschaftliche Nachwuchs. Es sieht klare Anforderungen für eine faire Vergütung und Förderung vor, berät zu akademischen und nichtakademischen Laufbahnen auch schon während der Promotion oder der Habilitation.

Humboldtprofessoren und Leibniz-Preisträger als Leuchttürme

„Unsere Aushängeschilder“ sind neben den Humboldt-Professoren auch die zwei Leibniz-Preisträger, Biodiversitätsforscher Prof. Dr. Nico Eisenhauer und der Mathematiker Prof. Dr. Laszlo Szekelyhidi. „Wir sind hier sehr erfolgreich und bemüht, Leuchttürme an unsere Universität zu holen“, betont Schröger. Ein „Paradebeispiel“ sei der Chemiker Jens Meiler, der 2019 als Humboldt-Professor an die Universität Leipzig berufen wurde. „Er hat in kurzer Zeit schon Großartiges geleistet, seine Antragsskizze „Center for Medicine Innovation“ für ein Großforschungszentrum hat es in die Endauswahl geschafft und er plant einen Exzellenzclusterantrag“, sagt Schröger.

Alle SFB erfolgreich verlängert

Die Sonderforschungsbereiche (SFB), die in den vergangenen zehn Jahren entstanden sind, wurden alle verlängert. Auch darauf ist Professor Schröger stolz. Sowohl die Natur- und Lebens- als auch die Geisteswissenschaften bräuchten hier den nationalen Vergleich nicht zu scheuen. „Sie alle sind auf dem Leipziger Weg schon sehr weit oben“, sagt er. Auch im DFG-Förderranking habe sich die Universität Leipzig kontinuierlich verbessert. „Trotzdem ist da noch sehr viel Luft nach oben. Wir sind dort nicht unter den besten 15 Universitäten in Deutschland, wo wir eigentlich hingehören“, konstatiert Schröger. Das liege vor allem daran, dass die Universität bisher keine Exzellenzcluster einwerben konnte. In der nächsten Runde, so sagt er, solle das besser werden. Eines der Projekte, auf denen die Hoffnungen ruhen, ist die Initiative „Breathing Nature“, in der die Expertise dreier erfolgreicher Teilgebiete gebündelt wird: der integrativen Biodiversitätsforschung, der Meteorologie und des Fernerkundungszentrums. Das Projekt ScaDS.AI, in dem zusammen mit der TU Dresden Methoden zur Bearbeitung großer Datenmengen mit künstlicher Intelligenz entwickelt werden, bilde eine wichtige Grundlage für unsere Exzellenzinitiativen.

 

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